Die Produzenten Andrew Fedyk und Joe Depace gründeten Loud Luxury zu Beginn der 2010er-Jahre im kanadischen Ontario. Bis jetzt begnügte sich das Duo damit, jährlich eine Handvoll Singles wie „Body“ oder „Love No More“ zu produzieren, die sich mit ihren klassischen House-Vibes und modernen R&B-Hooks bestens für die Festivalsaison eigneten. Doch währenddessen verfolgten die beiden in ihrer Wahlheimat Los Angeles insgeheim eine konzeptionellere Vision. So wurde die Debüt-EP „Nights Like This“ keine lose Sammlung von Tracks, sondern ein sorgfältig zusammengestelltes Dance-Pop-Set mit emotionalem Spannungsbogen. „Es ist eine universelle Idee, melancholische Songs Dancefloor-tauglich zu machen“, erklärt Fedyk gegenüber Apple Music. „Deshalb heißt die EP ‚Nights Like This‘. Es ist der Sound für deine Nacht, was auch immer du vorhast.“ Hier erläutern Fedyk und Depace Track für Track diese Reise vom Sonnenuntergang bis zum Morgengrauen.Aftertaste (feat. Morgan St. Jean)Joe: „Eines Tages nahmen wir bei einer Art Speed-Dating-Camp für Songwriter teil. Damals waren Andrew und ich fast pleite und hatten echt zu kämpfen, also mussten wir jede Gelegenheit nutzen. Wir haben dabei viele Leute kennengelernt, unter anderen Morgan aus L.A.“Andrew: „Sie studierte zu der Zeit an der University of Southern California, hatte aber eine unfassbare Stimme und diesen verrückten Vibe von Florence + the Machine. Morgan schrieb diesen Song als langsame Ballade. Wir waren gerade aus Jamaika zurück, als wir ihn hörten, und waren in der Stimmung, etwas Spaßiges, Rhythmisches und Schnelles zu machen. Also nahmen wir ihren Song, schraubten das Tempo hoch und bauten all diese verrückten Elemente ein.“Gummy (feat. brando)Andrew: „Das war der erste Song, den wir nach der Veröffentlichung von ‚Body‘ [2017] geschrieben haben. Wir haben ihn lange für uns behalten. Es fühlte sich einfach besser an, damit zu warten und später zu diesem Sound zurückzukehren, damit die Leute ihn vielleicht vermissen.“Joe: „brando sang im Refrain anfangs ‚Stretch it out like a Gumby‘ – er meinte damit diese Trickfilmfigur. Wir sagten: ‚Hey, lass uns lieber „gummy“ nehmen, das funktioniert auch.‘ Damit könnte ein Gummibär oder etwas anderes Klebriges oder Elastisches gemeint sein. Wir verfolgten das Konzept, wandlungsfähig zu sein und sich an jede Situation anpassen zu können.“Nights Like This (feat. CID)Joe: „Wir kennen [den New Yorker DJ] CID schon echt lange. Als wir letztes Jahr unsere Bus-Tour starteten, suchten wir Acts, die mit uns auftreten wollten, und CID war ideal dafür. Den Großteil der Arbeit an diesem Song haben wir im Bus erledigt, denn wir wollten eine Nummer haben, die wir gemeinsam spielen können.“Andrew: „CID klingt sehr cluborientiert. Für uns war es total cool, etwas Repetitives zu machen, was in Clubs gespielt werden kann, ohne zu sehr auf die Lyrics und das Songwriting achten zu müssen. Wir entschieden uns für ein atmosphärisches Intro, nur mit Gesang, was ein bisschen nach The 1975 klingt. Das war mal etwas Anderes für uns und echt spannend.“Cold FeetJoe: „Wir hatten das Glück, in unseren Sound hineinzuwachsen. Wenn du einen unserer Songs hörst, kannst du sagen: ‚Das sind Loud Luxury!‘ Hier wollten wir es aber mal ein bisschen anders machen und emotionaler klingen als sonst. Dieser Track ist ein sehr gutes Beispiel dafür, denn er hat ein Klavier und die einzigartigen Vocals von [der Sängerin] Royal & the Serpent.“Andrew: „Zuerst bestand der Song nur aus Lyrics und reduziertem Piano. Daraus haben wir eine völlig neue Welt gebaut. Es fing damit an, dass wir neue Freunde aus Nashville kennenlernten, also war das so etwas wie unsere erste Berührung mit der Nashville-Welt des Songwritings. Die Leute in L.A. würden niemals einen solchen Text schreiben – es war total spannend, einen Weg zu finden, das zu einem Teil von Loud Luxury zu machen.“