Music of the Spheres

Music of the Spheres

Du wirst nicht zu einer der größten Bands der Welt, ohne dich an ein gewisses Konzept zu halten. Im Fall von Coldplay bedeutet das, dass sie jedes Album mit einem bestimmten Titel beginnen, der die Richtung des Projekts vorgibt – vom Songwriting über den Produktionsstil bis hin zum visuellen Erscheinungsbild. „Es ermöglicht uns etwas Disziplin im Studio, wenn wir wissen, was wir vorhaben“, erklärt Bassist Guy Berryman gegenüber Apple Music. „Wenn du ein Gebäude ohne irgendwelche Bauzeichnungen baust, würdest du einfach loslegen und Ziegelsteine übereinanderstapeln.“ Diese Vorgehensweise erwies sich vor allem im Falle einer lähmenden globalen Pandemie als nützlich. Da das 2019er-Album „Everyday Life“ von Anfang an ohne die übliche Welttournee geplant war, hatte die Band bereits eine Reihe von Songs in petto, die für ein richtiges, überlebensgroßes Event vorgesehen waren, und eine Vision für deren Verwirklichung. Sie wussten, dass es „Music of the Spheres“ heißen würde, und sie wussten, dass der schwedische Superproduzent Max Martin (nicht verwandt mit Frontmann Chris) die Regie übernehmen würde – eine Partnerschaft, auf die sie mit dem „Everyday Life“-Track „Orphans“ einen ersten Vorgeschmack gaben. „Er ist so talentiert und alles passte einfach so gut zu den einzelnen Persönlichkeiten im Studio“, sagt Berryman. „Wir hatten schon daran gedacht, in großen Stadien zu spielen.“Die Leadsingle „Higher Power“ hätte diese Blockbuster-Absichten nicht deutlicher machen oder (Max) Martins Markenzeichen, den Pop-Glanz, besser zur Geltung bringen können. Das gesamte Projekt ist von einem so jugendlichem Geist durchdrungen, dass fünf Tracks Emojis als Titel haben. „Let Somebody Go“ featured Selena Gomez, während auf „My Universe“ niemand Geringeres als das K-Pop-Phänomen BTS zu hören ist – die immer gerne ein paar clevere Ideen mitnehmen, wie man am besten durch die Megastar-Welt navigiert. „Ich glaube, sie sind größer als wir“, sagt Berryman. „Wir hätten sie fragen sollen.“ Lies weiter, um einen Blick hinter die Kulissen von „Music of the Spheres“ zu werfen.„:ringed_planet:“ [Saturn]Das ist ein Intro-Stück namens „Music of the Spheres“. Wir machen Alben immer als Ganzes. Und wir haben angefangen, Zwischenspiele und musikalische Abschnitte zwischen die Songs zu setzen, wie eine Art Gaumenreiniger.„Higher Power“Ich denke, die Leute brauchten etwas, das sie aufmuntert. Wir wollten diesen Optimismus und diese Positivität in das ganze Album einfließen lassen. Die berühmte Geschichte, die sich um diesen Song rankt, ist die, dass Chris das Drum-Pattern auf einem Waschbecken im Bad geklopft, es mit seinem Handy aufgenommen und dann den Song darauf geschrieben hat.„Humankind“Manchmal kann man Ideen im Studio nur skizzieren, und das war eine, mit der wir wirklich zu kämpfen hatten, bevor Max das Ruder übernahm. Der Song klang nicht sehr originell; er hatte zwar eine gute Energie, war aber vielleicht ein bisschen zu rockig für uns, und er hat ihm einen moderneren Touch verpasst. Vielleicht hat er nur die Grundstruktur des Songs überarbeitet oder den Rhythmus etwas angepasst, damit alles besser zusammenpasst.„✨“Das ist ein Zwischenspiel. „Let Somebody Go“ (feat. Selena Gomez)Es ist einfach eine richtig schöne Ballade. Uns war schon früh klar, dass wir einen weiblichen Gegenpart für den Gesang brauchen. Und wir waren sehr glücklich, dass Selena, als wir sie anfragten, den Song mochte und gerne bereit war, ihn zu singen. Kollaborationen sind etwas, das wir in letzter Zeit häufiger gemacht haben – anders als früher. Als wir jünger waren, haben wir uns in einem Raum eingeschlossen und dachten, wir müssten alles selbst schaffen. Aber mit der Zeit ist es für uns interessanter geworden, mit anderen Leuten aus verschiedenen Teilen der Welt und verschiedenen Genres zusammenzuarbeiten. Das gibt der Musik einfach mehr Farbe und Charakter.„❤️“ (feat. We Are KING und Jacob Collier)Wir lieben es, wie sich der Sound mit all den übereinanderliegenden Gesangsspuren entfaltet; in gewisser Weise ist es fast wie ein moderner Gospelsong. Manchmal musst du als Musiker auch sagen: „Es ist am besten, wenn ich gar nichts spiele, denn das, was wir hier geschaffen haben, hat einen viel einzigartigeren Sound.“ Du musst dein Ego aus dem Spiel nehmen und verstehen, wann du etwas besser in Ruhe lässt. Denn dann können die anderen Songs drum herum noch größer und satter klingen.„People of the Pride“Den Song haben wir vor über zehn Jahren angefangen und wussten nicht wirklich, wie wir ihn zu Ende bringen sollten. Auch hier hat Max geholfen, ihn soundtechnisch zu verbessern. So, wie wir ihn vorher hatten, klang er ein bisschen altmodisch, fast wie Glamrock. Max hat es geschafft, die Energie zu nehmen und sie so zu überlagern, dass das Gefühl erhalten bleibt und es gleichzeitig sehr modern rüberkommt.„Biutyful“Aus Produktionssicht ist das ein ziemlich interessanter Song, weil er für uns die Grenzen in Bezug auf die stimmliche Identität verschiebt. Die manipulierte Stimme ist fast wie von einem Fremden, der diesen Song singt. Ist es Chris’ Stimme? Das ist streng vertraulich. Niemand wird es je erfahren. Es wird für immer ein großes Geheimnis bleiben.„🌎“Das ist ein Zwischenspiel.„My Universe“ (feat. BTS)BTS wurden in einem Interview gefragt, mit wem sie gerne zusammenarbeiten würden, und ein paar der Jungs sagten, mit uns. Dieses Album dreht sich thematisch darum, Menschen zusammenzubringen und Gräben, Mauern, Grenzen und all diese menschlichen Konstrukte und Denkmuster, die Menschen voneinander trennen, zu überwinden. Wir dachten, das wäre toll, weil es eine ungewöhnliche Zusammenarbeit von Leuten ist, die aus einem ganz anderen Genre und einem ganz anderen Teil der Welt kommen.„♾️“Das ist kein Zwischenspiel, sondern ein längeres Stück – eine Zusammenarbeit mit einem alten Freund von uns, der auch schon auf früheren Alben mitgespielt hat, Jon Hopkins. Er ist ein unglaublich talentierter Musiker, Pianist und Arrangeur. Er beschäftigt sich mit elektronischer Musik und hat die Fähigkeit, wunderschöne Landschaften zu erzeugen, wie es keiner von uns je könnte.„Coloratura“Jedes Album lässt sich durch die Singles definieren, die du im Radio veröffentlichst, doch uns ist es immer wichtig, viele verschiedene Stimmungen, Strukturen und Stile in ein Album einzubauen. Deshalb wollten wir zu den poppigeren Liedern unbedingt ein Gegengewicht haben, das einfach unverschämt lang und kompliziert ist. Am Anfang hatte der Song eine eher konventionelle Songstruktur, aber dann kam Chris eines Tages an und zeigte uns das Arrangement mit all den Zwischenspielen und Passagen zwischen den Teilen, die wir schon kannten – es war eine echte Herausforderung, das alles zusammenzusetzen. Max’ Beteiligung an dem Song war extrem gering. Wenn er ihn in die Finger bekommen hätte, wäre er, glaube ich, viel kürzer geworden, mit dem Refrain nach nur zehn Sekunden.

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