McCartney III

McCartney III

Bei „McCartney III“ handelt es sich natürlich nicht um Paul McCartneys drittes, sondern um sein inzwischen 18. Album. Was es über alle spezifischen stilistischen Ausprägungen hinaus mit seinen entsprechend selbstbetitelten Vorgängern verbindet: Es ist erneut eine Reaktion auf eine gewaltige Veränderung im Leben des Superstars. „McCartney“ erschien 1970 nach der plötzlichen und schmerzlichen Trennung der Beatles, „McCartney II“ gegen Ende des zehnjährigen Bestehens der Wings im Jahr 1980. Die aktuelle Ausgabe, größtenteils von McCartney im Jahr 2020 allein in seinem Studio in der Nähe seines Zuhauses im englischen Sussex aufgenommen, resultiert natürlich aus dem Zusammenbruch des gewohnten privaten und öffentlichen Lebens. „Es war wirklich schön, die Möglichkeit zu haben, Musik zu machen – Musik zu kreieren, mit der man seine Gedanken, Ängste, Hoffnungen und seine Liebe ausdrücken kann“, erzählt McCartney Apple Music. „Ich muss sagen, dass es mich in den ungefähr drei oder vier Monaten der Entstehung auf gewisse Weise gerettet hat.“Gerahmt von akustischen Songs über Vögel – gewiss nicht untypisch für den Mann – fühlt sich vieles auf dem Album passenderweise handgemacht, schlicht und unmittelbar an und vermittelt den Stolz darauf, Stile ohne großes Aufheben ineinander gleiten zu lassen. „Slidin‘“ ist so heavy und rau, wie „Find My Way“ verspielt und „The Kiss of Venus“ zerbrechlich ist. Zudem würdigt McCartney seine beeindruckende Vergangenheit, was zum Vermächtnis von „III“ beiträgt. „Lavatory Lil“ hat einfach etwas von einem klanglichen und spirituellen Cousin von „Polythene Pam“, während „Seize the Day“ auf eine Weise seiner Vor-Wings-Band ähnelt, sodass McCartney zunächst selbst erschrocken war. „Ich habe den Song auf dem Piano geschrieben“, sagt er. „Ich dachte mir: ‚Yeah, das gefällt mir‘. Doch dann gehst du in dich und überlegst: ‚Ist es zu Beatles-mäßig? Soll ich damit aufhören und es irgendwie radikaler gestalten?‘ Der Refrain, die abfallende Bassline – es ist schon sehr Beatles-mäßig, aber weißt du was? Sobald du dir diese kleine Frage ‚Sollte ich das tun?‘ gestellt hast, lautet die Antwort, ja, du solltest. Nimm das alles einfach so an und hab ein bisschen Spaß.“

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