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„Ich möchte mich nicht neu erfinden“, erzählt Mike Milosh Apple Music. „Ich erweitere meinen Sound.“ Der Sänger und Producer aus Los Angeles, Mastermind des Elektro-R&B-Projekts Rhye, hat sich nach drei Alben einer bewährten Ästhetik verschrieben: ätherischer, schwelgerischer Softpop mit sanften Grooves und zurückgenommener Produktion. Auf seinem nachdenklichen vierten Album wendet er diese Merkmale, die inzwischen zu seinen Markenzeichen avanciert sind, auf das Thema „Heimat“ an. Das Album wurde vor allem von Miloshs kürzlich erfolgtem Umzug in die ländliche Gegend um den Topanga Canyon in Los Angeles inspiriert. „Ich habe mir bewusst ein Haus oben auf dem Berg gekauft“, erklärt er. „Es sollte ein ehrwürdiger, kreativer Ort sein.“ Einen Teil des Anwesens verwandelte er in ein maßgeschneidertes Heimstudio, das er als „zutiefst analog“ bezeichnet, und erprobte dann Möglichkeiten, seinen Sound weiterzuentwickeln. „Der Raum ist ergonomisch so gestaltet, dass ich alle Synthesizer, die entsprechenden Vorverstärker und Kompressoren am Start haben und schnell zwischen allen Keyboards wechseln kann, ohne groß etwas ein- oder ausstöpseln zu müssen“, schwärmt Milosh. „Ich liebe es, mich beim Schreiben kreativ austoben zu können, und dies erleichtert es mir ungemein.“ Anders als seine früheren Alben enthält „Home“ keine digitalen oder Midi-Samples. „Alles, was man hört, habe ich von Null auf aufgebaut“, verrät er. Im Folgenden führt Milosh uns durch drei Kernstücke des Albums.Holy„Es sind immer Musikerinnen und Musiker dabei, die mich auf meinen Tracks begleiten, aber ‚Holy‘ ist einzigartig, weil ein 50-köpfiger Chor dabei ist – der Danish National Girls’ Choir. Mein Keyboarder Ben, der mich seit ungefähr fünf Jahren auf Tour begleitet, war beim ersten Konzert mit dem Mädchenchor in Kopenhagen an meiner Seite. Der Chor hat uns beide unglaublich berührt. Ich erinnere mich daran, dass Ben bei dem Konzert vieles auf der Orgel spielte und es Momente gab, in denen ich zu ihm hinüberblickte und sah, dass er buchstäblich weinte. Die pure Schönheit des vom Chor erzeugten Klanges war überwältigend. Das war der Zeitpunkt, als ich mich entschied, dass der Chor mit auf eine Aufnahme kommen müsste. Die Mitglieder waren dafür bereit und ich dachte dann, dass ich sie in ihrem Studio in Dänemark aufnehmen würde. Zufälligerweise flogen sie aber zu einem Konzert nach Santa Barbara und konnten einen ganzen Tag mit mir im Studio verbringen, was noch kurz vor der Pandemie war. ‚Holy‘ wurde dann in einem Take aufgenommen. Ben und ich saßen im Aufnahmeraum und waren völlig verblüfft, dass es so schnell ging und so perfekt war. Es war eine riesige Freude.“Black Rain„Es ist schon seltsam, dass Dinge, über die ich schreibe, später manchmal wahr werden. Daher bin ich tatsächlich vorsichtig damit, über Düsteres oder Bedrohliches zu schreiben. Als ich ‚Black Rain‘ schrieb, hatte ich keine Ahnung, um was es ging. Mir kamen diese Lyrics wie ein Bewusstseinsstrom in den Sinn und ich setzte sie immer wieder neu zusammen. Doch schon bald danach fingen die Buschfeuer in Kalifornien an und es gab einen Tag, an dem es schwarzen Ruß auf meine Zufahrt regnete – es war schwarzer Regen. Zunächst beschlich mich ein wirklich unheimliches, unheilvolles Gefühl, doch dann brachte ich mir in Erinnerung, dass es in dem Song darum geht, dich von nichts unterkriegen zu lassen, deinen Weg weiterzugehen. Außerdem geht es im übertragenen Sinne auch darum, sich den Problemen zu stellen, die wir verursachen. Ich möchte, dass unserer Umweltschädigung dieselbe Aufmerksamkeit zuteilwird wie dem Umweltschutz. Wir müssen uns all dem stellen, aber wir sollten dabei Spaß haben. Das Leben ist schön, fröhlich und wertvoll. Lasst uns positive und gewissenhafte Entscheidungen treffen!“Sweetest Revenge„‚Sweetest Revenge‘ mag etwas Gemeines haben, aber es geht um die Erkenntnis, dass man negativer Energie am besten begegnet, indem man ein gutes Leben führt. Wenn jemand mit schlechten Absichten in dein Leben tritt oder etwas sagt, dass dich runterzieht, ist es am besten, wenn du ihm entgegnest: ‚Ich werde mich nicht darauf einlassen, ich werde einfach mein Leben genießen.‘ Ich war nie eine allzu emotionale Person. Ich bin der Typ Mensch, der lacht, wenn die Dinge unangenehm oder heftig werden. Vielleicht ist es eine Art, damit umzugehen, aber es ist auch meine Einstellung. Ich weigere mich zu glauben, dass irgendetwas, das mir widerfährt, wirklich stressig oder schlimm ist. Ich kann Musik machen und davon leben, daran ist nichts stressig. Ein Musikvideo zu drehen, das ist nicht anstrengend. Es macht Spaß – ebenso wie Aufnahmen zu mischen. Also versuche ich, diese Mentalität für mein Leben zu bewahren. Ich glaube daran, dass die Art, in der du eine einzelne Sache betrachtest, auch die Art ist, in der du das große Ganze betrachtest. Wir trainieren unseren Verstand darauf, mit jedem Szenario klarzukommen. Auf Tour erkennst du schnell, dass es auch alles andere beeinflusst, wenn Dinge schieflaufen und du deshalb genervt bist. Es geht dir besser, wenn du darüber lachst.“

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