Dieses Leben ist kein leichtes. Eine Binsenweisheit, über die der Hamburger Bozza vielleicht milde lächeln würde. Immerhin hat der Rapper mit den bosnischen Wurzeln bereits ein ganzes Meer an Erfahrungen und Erkenntnissen gesammelt. Dieses Wissen über sich selbst und das eigene Leben durchzieht Bozzas zweites Album konsequent als roter Faden. Schonungslos ehrlich mit sich selbst und der Welt seziert er seine Vergangenheit, seine Gegenwart und stößt dabei auf hässliche Fratzen, Dämonen sowie die Tragik der Flucht aus Bosnien und des Todes seiner Mutter, als er gerade mal sieben Jahre alt ist. Nein, die Songs auf „Glücklich Unzufrieden“ sind inhaltlich alles andere als leichte Kost. Dennoch sind sie so gut, so nachvollziehbar geschrieben, dass sie dich einerseits zwangsläufig berühren und andererseits dennoch ein Fünkchen Hoffnung spenden. Zumal Bozza auf vielen Songs einen extrem überzeugenden Pop-Einschlag einflicht und manchmal fast ein bisschen zum Grönemeyer des deutschen Rap avanciert. „Glücklich Unzufrieden“ ist das beeindruckende Ergebnis einer konsequenten künstlerischen Entwicklung.