Die Heisenbergsche Unschärferelation als übergreifendes Thema für ein Album? Warum eigentlich nicht? Schon wenn ein Pianist zwei benachbarte Töne spielt, die einen gewissen Frequenzabstand haben, sind diese Töne nicht mehr zu trennen. Clemens Poetzsch, der wie verzaubert von seiner eigenen Improvisations- und Kreativitätskraft klingt, nimmt die Unschärferelation als Sprungbrett für seine eigene kreative Fantasie. Mal verträumt, mal mitreißend schwelgt er in harmonischen Schwebezuständen, vielschichtigen Akkordfolgen und zusätzlichen Harmonien. Das Ergebnis ist eine Sammlung kleiner, jenseits der Zeiten stattfindender Klangwelten, die durch eine Reihe von Impulsen in Bewegung gesetzt werden, die sich weder vorhersagen noch erzwingen lassen. Poetzschs Kommentar zum Track „Stilles Sehnen“ könnte als Metapher für das gesamte Album dienen: „keine Grenze zwischen Himmel und Wasser, kein Horizont zu sehen.“
- Olivia Belli
- Eydís Evensen
- Andreas Ihlebæk
- Matteo Myderwyk