DRIVE

DRIVE

Im Sommer 2020, als klar wurde, dass die Clubs auf absehbare Zeit nicht wieder öffnen würden, verlagerte Tiësto zum ersten Mal in seiner fast 40-jährigen Karriere seinen Schwerpunkt weg vom Nachtleben. Der legendäre niederländische DJ, der inzwischen in seinen Fünfzigern ist, zog nach Denver und bekam mit seiner Frau, dem Model Annika Backes, zwei Kinder. Doch so ganz wollte er sich dann doch nicht ins Private zurückziehen. Sein achtes Studioalbum „DRIVE“ schrieb er, während er unruhig und ängstlich in Quarantäne ausharren musste. Es ist ein Liebesbrief an die Erfahrungen im Club – an das Adrenalin, die Glückseligkeit und die heilende Kraft des Kollektivs. „Die Pandemie hat mir klargemacht, wie sehr wir Clubbing für selbstverständlich halten“, sagt er gegenüber Apple Music, weiter: „Es tat wirklich weh.“   Eine Menge elektronischer Musik, die während des Lockdowns produziert wurde, ist düster, verstörend, introspektiv. „DRIVE“ hingegen kommt mit fröhlich bouncendem Deep House Party-Pop daher, der nach der großen Nacht auf der Piste greift. „Es ist sehr positiv, und ich schätze dieser Tage positive Gedanken“, sagt er. „Ich wusste, dass die Clubs irgendwann wieder öffnen und die Leute wieder Lust auf gute Laune haben würden.“ Sein Instinkt war richtig. In den 18 Monaten seit der offiziellen Rückkehr des Nachtlebens im Jahr 2021 hat Tiësto mehr als 200 Shows gespielt. Die Energie, sagt er, sei dabei stärker als je zuvor gewesen: „Alle wollten wieder raven!“ Erfahre hier die Insider-Geschichten zu einigen seiner Lieblingstracks.   „The Business“ Das ist ein besonderer Song für mich, weil er sich wie ein echter Neustart meiner Karriere anfühlt. Ich machte ihn zu Beginn der Pandemie, um mich selbst zu beschäftigen; um das Feuer am Brennen zu halten – zu einer Zeit, als jede:r heiß darauf war, wieder an die Arbeit zu gehen. Der Track ging total ab. Es war cool zu sehen, dass er so gut ankam, obwohl ich nicht auf Tournee war, er hat sich einfach von selbst auf diese unglaubliche Reise begeben. Ich hatte ihn als Opener für meine Sets in großen Clubs vorgesehen, aber er ist einfach ein toller Aufputschsong. Man kann ihn vor einem großen Meeting, einem Sportturnier oder einem Workout hören. Er hilft dir irgendwie, dich auf dich selbst. zu konzentrieren.   „10:35“ Tate (McRae) hat eine fantastische Stimme. Und obwohl sie beeindruckend erfolgreich ist, hat sie noch nie einen Dance-Track gemacht. Mit ihr zu arbeiten war also unglaublich – ihre Energie, das, was sie in den Track einbringt, ist großartig. Der Track handelt von dem Moment, in dem die Nacht für mich beginnt, 22:35 Uhr. Das ist normalerweise der Zeitpunkt, an dem ich mit dem Abendessen fertig bin und anfange, darüber nachzudenken, was als Nächstes kommt. Das ist der Moment, in dem die Dinge wirklich ins Rollen kommen, also passt er perfekt zu diesem Projekt.   „Hot In It“ Ich habe seit Jahren versucht, mit Charli (XCX) zusammenzuarbeiten – seit sie (2012) mit Icona Pop arbeitete. Ich mochte schon immer ihre Indie-Vibes, und ich halte sie einfach für eine unglaubliche Künstlerin. Als wir diesen Track bekamen, war die ursprüngliche Sängerin gut, aber nicht großartig. Ich wusste sofort, dass ich Charli dabei haben wollte. Erstaunlicherweise war sie gleich einverstanden, und wir schrieben den Text gemeinsam ein wenig um. Es ist so ein guter Dance-Track, weil es darum geht, selbstbewusst zu sein. Nur weil jemand mit dir Schluss gemacht hat, heißt das nicht, dass du nicht gut genug bist. In diesem Song geht es darum zu sagen: „Nein, ich bin eine 10! Du verpasst was. Und ich werde heute Abend ausgehen, mich heiß fühlen und dich vergessen.“   „Pump It Louder“ (Der Original-Song der Black Eyed Peas) war damals einer meiner absoluten Lieblings-Party-Songs. Ich habe nie eine gute House-Version davon gehört – eine gute, richtig verlangsamte Version, weil das Original doch so schnell ist. Also habe ich eine super housige Version gemacht und sie Will (will.i.am) geschickt, damit er sie sich anhört. Er liebte sie. Er brachte sich super ein, gab mir Feedback und schließlich stellten wir den Track zusammen fertig. Als ich anfing, ihn in meinen Sets zu spielen, waren die Reaktionen der Wahnsinn, und zwar nicht nur bei dem berühmten Gitarrenpart, den jeder kennt, sondern auch beim Drop. Die Leute liebten es einfach.

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