Kynda Gray – ein Name, der schon länger in den Köpfen all derer herumspukt, die wissen, wem in Sachen Deutschrap die Zukunft gehört. Dass hinter diesem Namen kein echter Newcomer steckt, sondern ein Künstler, der bereits seit 2013 Musik veröffentlicht, wissen allerdings die wenigsten. Was jedoch stimmt, ist, dass das beim Label Division erschienene Debütalbum einen großen Schritt für den Rapper aus Wilhelmshaven bedeutet. Denn die 17 Songs darauf erschaffen eine eigene kleine Welt für sich. Eine Welt, in der Melancholie omnipräsent ist und die trotzdem oder gerade deshalb eine hohe Anziehungskraft ausstrahlt. Bei Kynda Grey überzeugt das Gesamtpaket: die Beats, der Mix, die Hooks, die Strophen, das Caravaggio-inspirierte Artwork, die Musikvideos, der beinahe komplette Verzicht auf Features (nahe liegende Ausnahme: Labelkollege RIN) – all das bettet sich perfekt in den Zeitgeist ein. Demzufolge schließt dieser Text mit einer Empfehlung: Nimm dir etwas Zeit und hör dir „Der Teufel auf meiner Schulter sagt es wird alles okay“ am Stück an – denn dann wirst du verstehen, warum Kynda Gray momentan einer der Hoffnungsträger des Genres ist.