Auch dieses Album ist ein Kind der Krise: Ohne die Corona-Pandemie, die plötzlich bei vielen Künstler:innen für empfindliche Löcher im Konzertkalender führten, hätten Jonas Kaufmann und sein Pianist Helmut Deutsch wohl nicht die Zeit für diese Aufnahmen gefunden. Dass sie es getan haben, ist ein großes Glück: Zwar spielen sie die Lieder von Franz Liszt regelmäßig im Rahmen ihrer Konzertabende, in der öffentlichen Wahrnehmung stehen sie aber immer noch hinter seinen Klavierarbeiten. Zu Unrecht, wie diese Auswahl aus dem über 90 Stücke umfassenden Liederwerk Liszts zeigt: Von den drei bezaubernden, melodisch reichen Petrarca-Vertonungen bis zu den subtilen Wagnerschen Harmonien von „Die Loreley“ erweist sich Liszt als ein Meister der Vokalmusik, vielleicht der größte Opernkomponist, den wir nie hatten. In dem schimmernden „Ihr Glocken von Marling“ ist auch ein Hauch von Liszt, dem Impressionisten, zu spüren – zweifellos ein Komponist, der seiner Zeit voraus war.
- 2016
- Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, Rolando Villazón, Marco Armiliato & Cecilia Bartoli
- Elīna Garanča & Malcolm Martineau
- Diana Damrau, Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia & Antonio Pappano
- Antonio Pappano, Violeta Urmana, Orchestra of the Royal Opera House, Covent Garden, Deborah Voigt & Plácido Domingo
- Barbara Bonney, Christoph Eschenbach, Renée Fleming & Wiener Philharmoniker
- Valery Gergiev, Münchner Philharmoniker & Anja Harteros
- Cecilia Bartoli, Giuseppe Taddei, Luciano Pavarotti, The Metropolitan Opera Orchestra & Mirella Freni