Citizen of Heaven

Citizen of Heaven

„Musikalische Vielfalt ist mir wichtig.“ So erläutert Tauren Wells, ehemaliger Frontmann der christlichen Dance-Pop-Band Royal Tailor, gegenüber Apple Music die stilistische Bandbreite seines zweiten Soloalbums „Citizen of Heaven“. „Ich möchte, dass meine Arbeit widerspiegelt, wer ich bin. Als jemand, der einen gemischten ethnischen Hintergrund hat und in der Kirche zu Hause ist, bin ich ein Produkt vieler Erfahrungen und Kulturen, aber nicht so behütet, dass ich nicht auch andere Dinge kenne.“ In der Tat verkörpern Wells’ 13 Tracks eine Ära, in der Genregrenzen verschwimmen. Mal intoniert der US-amerikanische Musiker mit wendiger Stimme und komplexen Phrasierungen flotte Ohrwurm-Melodien und zeigt dabei ein umfangreiches Pop- und R&B-Wissen. An anderen Stellen setzt er mit einem Slap-Bass auf Funk, scheut nicht vor jazzigen Akkorden zurück und setzt natürlich auch auf die Kraft des Gospels und das erhebende Mitsingen zeitgenössischer Worship-Musik. Auch seine musikalischen Gäste – das Country-Pop-Trio Rascal Flatts, Jenn Johnson von Bethel Music und Kirk Franklin, die prägendste der Hip-Hop-Gospel-Stimme – kommen aus sehr unterschiedlichen Szenen. In einer Zeit, die, so Wells, von „großer politischer, sozialer, kultureller Unruhe, Spannung und Uneinigkeit“ gezeichnet ist, zieht sich das Thema der spirituellen Einheit als roter Faden durch das Songwriting des Sängers. „Dieses Album soll dich erinnern: Wenn du dich manchmal deplatziert und fremd fühlst, dann liegt das daran, dass du es bist. Wir sind nicht nur für diese Welt, sondern für die nächste Welt bestimmt. Wir sind ‚Bürger des Himmels‘.“ Hier führt uns Wells Song für Song durch „Citizen of Heaven“.Citizen of Heaven„Das Original-Demo hat einen richtigen Timbaland-Vibe, den ich sehr mochte. Als wir den Song produzierten und die einzelnen Elemente zusammensetzten, spürte ich, dass der Text eine solch starke Aussage hat, dass der Track ein echter Knaller werden musste. Er musste direkt und aggressiv sein und an die Grenzen dessen gehen, was man von einem Lied über den Glauben erwartet. So treffe ich Entscheidungen hinsichtlich der Produktion und des Umgangs mit den Stimmen: Ich möchte, dass dieser Sound in die Top 40 passt, selbst wenn der Inhalt des Songs in eine andere Richtung geht.“Like You Love Me„Chuck Butler und Jordan Sapp, meine Freunde, Co-Autoren und Co-Produzenten dieses Songs, kamen nach Houston und wir haben uns vier Tage in ein Airbnb eingemietet und jeden Tag von morgens bis abends geschrieben. Etwa am dritten Tag gab es bereits andere Ideen, an denen wir schon angefangen hatten zu arbeiten, aber der hier entstand komplett neu. Es gibt christliche Lieder, bei denen du denkst: ‚Geht es hier um Gott oder um ein Mädchen?‘ Wir haben darüber gesprochen und ich meinte: ‚Wie einfach wäre es, wenn dieser Song von einem Typen handeln würde, der hinter einem Mädchen her ist, das mit anderen Kerlen ausgeht, aber du weißt, dass sie dich wirklich mag, dich wirklich liebt und du der einzig Wahre bist?‘. Nach dem Motto: ‚Komm schon, Mädel, du liebst sie nicht so, wie du mich liebst. Warum verschwendest du deine Zeit?‘ Darauf sagte Chuck: ‚Weißt du, wie das für mich klingt? Du liebst sie nicht wie mich. Wie die Spatzen, die Sterne, die Gott am Himmel verteilt hat.‘ Und ich so: ‚Chuck, du bist ein Genie.‘“Prelude With Pastor Steven Furtick of Elevation Worship„Ich kann mich noch erinnern, wo ich saß, als ich Steven Furtick mit dieser Botschaft hörte. Er sprach über den Propheten aus der Bibel, der flüchtet, um sein Leben zu retten. Er wird von seinen Feinden verfolgt, ist in einer Höhle und sucht nach Gott. Er hat eine Identitätskrise und ist voller Angst. Dann ereignet sich ein Erdbeben … doch Gott ist nicht im Erdbeben. Dann kommt ein Feuer und er ist nicht im Feuer. Schließlich weht ein starker Wind, aber in keinen dieser großen Momente ist er zu finden. Dann hört er Gott flüstern: ‚Was zweifelst du? Warum hast du solche Angst? Wie bist du hierher gekommen? Weißt du, wer du bist? Kennst du den Plan, den ich für dich habe?‘ Pastor Steven meinte: ‚Ich habe mich immer gefragt, warum Gott flüstert. Warum ist Gott nicht im Feuer? Gott flüsterte, weil der Prophet wissen sollte, dass er in der Nähe ist.‘ Das hat mich so tief berührt, weil ich so viele emotional aufgeladene Situationen erlebt habe. Ich bin an Orten gewesen, wo man sich Gott ganz nah glaubt. Aber in Wirklichkeit finden wir ihn im Flüstern. In den Momenten, in denen wir nicht einmal wirklich nach ihm suchen. Er spricht so zu uns, weil er bei uns ist, inmitten unserer Ängste, unseres Zweifels, unserer Süchte, unserer Kämpfe. Deshalb wollte ich es auf dem Album haben. Ich habe gehofft, dass es andere Menschen genauso berührt, wie es mich berührt hat.“Close„Von Maroon 5 habe ich gelernt, dass ihre Songs zu den traurigsten zählen, die du je gehört hast, aber trotzdem Drive haben. Sie bauen die Texte so, dass sie deinen Höreindruck konterkarieren, und so setzt sich die Idee bei dir fest. Ich habe es beim Songwriting manchmal ähnlich gemacht und fand, dass es hier perfekt passt. Der Gedanke war, den Song als Ballade zu schreiben, ihm aber mehr Kraft zu verleihen mit einer Hook, die die Leute den ganzen Tag vor sich hin singen. Gottes Nähe soll sich in deinem Herzen und Geist festsetzen. Also wollte ich das Lied so eingängig wie möglich machen.“Perfect Peace„Ich glaube, dieser Song verbreitet Frieden. Er entspannt und beruhigt dich. Das erlebst du nur durch Nähe, und unsere Beziehung mit Jesus ist eine enge Beziehung. Wenn wir zulassen, dass Lieder wie dieses unser verrücktes Leben begleiten, dann spüren wir Gottes Nähe. Diese Melodie war genau das, was ich brauchte. Ich liebe das Resultat. Wir haben tatsächlich den Gesang vom Demo beibehalten. Ich wollte ihn nochmal neu aufnehmen, aber er war nicht derselbe.“Famous For (I Believe)„Ich besitze genug Demut, um zu sagen: ‚Ich weiß, dass ich nicht die besten Songs schreiben werde. Es wird bessere geben.‘ Dies ist ein Lied, an dem ich ursprünglich nicht gearbeitet habe, aber ich merkte, dass es besonders ist. Ich hielt es für die perfekte Gelegenheit, meine Freundin Jenn Johnson [von Bethel Music] dazuzuholen. Sie begleitet Gottesdienste und war an vielen geistlichen Liedern beteiligt, die Menschen dabei geholfen haben, Gott näherzukommen. Ich fand, sie könnte aus dem Song etwas machen, wozu ich in der Lage bin.“Millionaire (Good Like That)„Als Kind, als Teenager und in meinen frühen Jahren an der Uni habe ich Gospelmusik gehört, gesungen, geschrieben und aufgenommen. Meine ersten Lieder waren Chorstücke. Meine Schwester und ich haben alle Songs von Kirk [Franklin], von „God’s Property“ über „Nu Nation“ bis „Rebirth“ gesungen. Den Song hier habe ich mit zwei Freunden geschrieben. Ich tourte mit Danny Gokey und seinem musikalischen Leiter, Eric Ramey, der Produzent, Sänger und Songwriter ist, sowie seinem Keyboarder Maestro [Lightford], ebenfalls ein fantastischer Musiker und Songwriter. Wir haben die ganze Tour hindurch an Songs gearbeitet. Eines Tages kam ich in die Garderobe und sie sangen diese Hook. Wir haben das Lied dann zusammen zu Ende geschrieben und ich meinte: ‚Wir müssen Kirk Franklin da drauf haben.‘ Ich bin mit ihm in Dallas ins Studio gegangen und habe gefragt, ob er das Lied aufnehmen würde. Er hat ja gesagt. Er brachte seine Sänger mit und wir haben es festgehalten. Das ist aus so vielen Gründen etwas Besonderes für mich: Während meiner Jugend habe ich ihn geliebt, jetzt durfte ich mit ihm arbeiten.“Done„Ich begann, Gottesdienste musikalisch zu begleiten, als ich 16 war. Das war mein Einstieg in die Musik. Ich habe Lieder für die Kirche gesungen. Dabei ging es vor allem darum, Menschen zu Gott zu führen. Leuten mit einem Lied die Augen für das zu öffnen, was Jesus getan hat, ist der größte Lohn. Das bringt auch dieser Song deutlich zum Ausdruck. In dem Stück geht es um das Evangelium, darum, dass alles, was Jesus durchgemacht hat – sein Tod, sein Begräbnis, seine Auferstehung – in direktem Zusammenhang zu dem steht, was er unserem Leben gibt. Ich möchte, dass Leute es singen. Ich möchte, dass diese Wahrheit verkündet wird, weil das Evangelium die mächtigste Botschaft ist, die es gibt.“Miracle„Als ich aufwuchs, war Michael Jackson mein Lieblingskünstler. Ich habe zufällig eine Stimme, die sich dafür eignet. Dies sind meine Werkzeuge, dies sind meine Erfahrungen, dies ist es, was ich gehört habe. Ich liebe an dem Song, dass er sich keinem Genre zuordnen lässt. Die Leute packen christliche Musik nämlich gerne in eine Schublade. Es muss alles so und so klingen, so und so aussehen. Selbst als wir daran gearbeitet haben, meinte mein Produzent Jordan Sapp: ‚Ich bekomme nie die Gelegenheit, solche Musik zu machen.‘ Ich will nicht, dass meine Kreativität einen langsamen Tod stirbt, weil wir Lieder über unseren Glauben schreiben und uns aus irgendeinem Grund zu etwas verpflichtet fühlen. Mir ist egal, woran du glaubst – dieser Song bringt dich zum Tanzen.“Until Grace„Als ich dieses Lied mit Ethan Hulse und Chuck Butler schrieb, schien ein Country-Vibe drinzustecken. Mag sein, dass Leute mich und mein bisheriges Werk anschauen und sagen: ‚Countrymusik, hm?‘ Sie wissen aber nicht, dass ich mit 13 meinen ersten Rascal Flatts-Song, ‚Prayin’ for Daylight‘, hörte und ich jedes Wort daraus und auch aus anderen Alben mitsingen kann. Das hier fühlte sich also ganz natürlich an. Dass die Band so nett war, bei dem Lied mitzuwirken, ist ein absoluter Traum.“Trenches„Ich habe mich in meinem Leben damit schwer getan, am Schmerz anderer Menschen teilzuhaben, weil ich nicht wusste, was ich sagen oder tun sollte. Also habe ich mich zurückgezogen. Aber diese Distanz führt letztlich nur zu mehr Unstimmigkeit. Deshalb will ich mir ein Beispiel an Jesus nehmen. Er klettert tatsächlich mit uns in die Gräben. Wenn du gegen Krebs kämpfst, ist er an deiner Seite. Wenn du eine Scheidung durchlebst, ist er an deiner Seite. Wenn du mit deiner Identität ringst, ist er an deiner Seite. Er sagt nicht: ‚Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich weiß nicht, was ich tun soll.‘ Dies ist die Wirklichkeit, an die wir glauben. Er ist der Gott der Schöpfung, der Mensch geworden ist und mit uns auf diesen staubigen Straßen läuft. Ich glaube fest daran, dass dieser Song vielen Leuten helfen wird, die das Gefühl haben, alleine zu kämpfen.“Love’s Worth the Fight„Dieser Song wurde ehrlich gesagt von einer Ehekrise inspiriert. Meine Frau und ich sind seit neun Jahren verheiratet, wir haben drei Kinder und vor ein paar Jahren haben wir eine wirklich schwierige Lebensphase durchgemacht. Ich kämpfte mit einigen Dingen, die ich internalisiert und verdrängt hatte, und löste damit bei ihr Sachen aus, die ihr zu schaffen machten. Ich habe mich ans Klavier gesetzt und den Refrain geschrieben. Der Kern des Ganzen ist, dass wir etwas so Besonderes miteinander teilen: Wir haben dieses schöne Leben zusammen, diese wunderbaren Kinder, diese tolle Liebesgeschichte – das ist den Kampf wert. Wenn es wehtut und schwer ist, dann lohnt es sich. Ich denke, das lässt sich auch allgemeiner anwenden: darauf, wo wir kulturell stehen, womit Leute zu kämpfen haben, worüber sie sich austauschen. Aber letztlich geht es darum, dass dieses Mädchen, dem ich mein Leben geschworen habe, den Kampf lohnt. Ich wollte einen Song, der diese Idee direkt thematisiert, weil viele christliche Lieder nicht so weit zu gehen scheinen.“Carry On„Als wir mit dem Demo fertig waren, hatte eine Cousine meiner Frau eine Fehlgeburt. Ich habe ihnen die Demo-Version des Songs geschickt, um ihnen Mut zuzusprechen. Am Ende haben sie ihn beim Beerdigungsgottesdienst gespielt. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass es diese Art Lied wird: ein Lied für Menschen, die einen unermesslichen Verlust, eine kaum vorstellbare Krise durchmachen. Aber du bist bereit, das durchzustehen, wenn du weißt, dass du es nicht alleine tun musst.“

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