Johann Sebastian Bachs „Brandenburger Konzerte“, eine Reihe von sechs Instrumentalwerken, die er 1721 dem Markgrafen von Brandenburg-Schwedt schenkte, zeigen den Komponisten in seiner kreativsten und vollendetsten Form. Sie sind ein Feuerwerk der mitreißenden Melodie, der lebendigen Farben und der instrumentalen Virtuosität. Und es ist schwer vorstellbar, dass sie so einfühlsam aufgeführt werden wie hier. Die English Baroque Soloists, ein 1978 vom britischen Dirigenten Sir John Eliot Gardiner gegründetes Ensemble mit historischen Instrumenten, zeigen sich hier in glänzender Form. Gardiner hält sich etwas zurück und überlässt es den Musiker:innen, vier der sechs Werke selbst zu leiten, ganz im Sinne der Kammermusik. Sie spielen mit einer Mischung aus Vitalität, Anmut und Präzision, wobei die Stammbesetzung des Ensembles, nicht zuletzt die Leiterin Kati Debretzeni, sowie der Trompeter Neil Brough, die Blockflötistin und Flötistin Rachel Beckett und der Cembalist Malcolm Proud die Glanzlichter setzen. Gardiner steuert das Geschehen mit ungezwungener Frische, sympathischer Wärme und gewinnendem Gespür.