Maurizio Pollini erforscht das innere Ringen und die sich ständig wandelnde Gemütslage der späten Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven. Die Herangehensweise an die kurze, aber intensive Klaviersonate Nr. 28 in A-Dur, op. 101, und die monumentale Klaviersonate Nr. 29 in B-Dur, op. 106, das „Hammerklavier“, hat sich seit seiner ersten Einspielung in den 1970er-Jahren noch einmal verfeinert. Pollinis Interpretationen sind sprunghafter, kantiger als früher, aber nicht weniger sicher, was seine technische Kontrolle und die Beherrschung der formalen Logik der Musik angeht. Eine Kombination, die die Zeitlosigkeit oder vielleicht auch die fortwährende Modernität der in den späten 1810er-Jahren geschriebenen Werke unterstreicht. Im langsamen Satz des „Hammerklaviers“ und in der letzten Fuge des Werks geschieht etwas Wunderbares: Beethoven und Pollini streben danach, die Unendlichkeit zu erfassen.
- Krystian Zimerman
- Renaud Capuçon & Martha Argerich
- Maria João Pires, Royal Philharmonic Orchestra & André Previn
- Vladimir Ashkenazy
- Staatskapelle Berlin & Daniel Barenboim