„Alles an Lagos bin ich“, sagte Wizkid 2020 gegenüber Apple Music. „Das ist es, was mich geformt hat, das ist es, was mich gemacht hat – das ist es, was mich jeden Tag inspiriert.” Im Gegenzug prägt Wizkid nicht nur den Sound seiner Stadt, sondern auch das weltweite Image Nigerias. Der 1990 als Ayodeji Ibrahim Balogun in Lagos geborene Wizkid stand schon früh auf der Bühne und gründete im Alter von nur elf Jahren die Gruppe Glorious Five mit Freunden aus der Kirche. Ein Jahrzehnt später gelang ihm der erste Hit: die Synthie-Single „Holla At Your Boy“, die 2011 auf seinem Solo-Debütalbum „Superstar“ erschien. Es war aber das verträumte „Ojuelegba“ aus dem 2014 erschienenen Album „Ayo“, das ihn zu einer ernst zu nehmenden Größe machte. Afrobeats – die Verschmelzung von Stilen wie Highlife und Juju mit House und UK-Funk – war im 21. Jahrhundert auf dem Vormarsch und Wizkid erlebte einen Fall von perfektem Timing: Er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hatte die richtige Stimme. Wizkids Feature des Drake-Hits „One Dance“ aus dem Jahr 2016 untermauerte seine Rolle als einer der wichtigsten Botschafter:innen des Afrobeats und ebnete den Weg für „Sounds From the Other Side“ (2017), seinem Debüt bei einem Major-Label. Unterstützt von weltweit bekannten Namen wie Ty Dolla $ign, Major Lazer und Drake, verband das Album EDM und Dancehall und entwickelte gleichzeitig die unwiderstehlich leichten Grooves des Afrobeats weiter. Nicht geschadet hat zudem, dass Wizkids Mischung aus afrikanischen und karibischen Stilen mit der Explosion des Reggaetons zusammenfiel: Musikfans, die nach frischen und globalen Klängen suchten, fanden hier den perfekten Sound. Im Jahr 2020 verschmolz das Album „Made In Lagos“ noch mehr Ideen und bestätigte Wizkids Rolle als musikalischer Visionär – nicht nur für afrikanische Musik, sondern für die Popmusik weltweit.