Reinhard Mey – der Name steht für deutschsprachigen Chanson mit Tiefgang weitab vom Schlagermainstream. In einer Zeit, als Songwriting noch Liedermacherei hieß, hat Mey seit seinem Debüt „Ich wollte wie Orpheus singen“ (1967) die Musiklandschaft mit Liedern bereichert, die Geschichten erzählen, zum Nachdenken anregen und dennoch oder gerade deswegen im Ohr bleiben. Sein Überhit „Über den Wolken“ hat längst Kultstatus erreicht und ist ein Sinnbild für die Freiheit, die er stets in seinen Texten beschwört. Der 1942 in Berlin geborene Sänger blickt auf eine Karriere zurück, in der er konsequent seinen Weg ging: Mit einem Fundus an Chansons, die mal mit leisem Spott, mal mit sanfter Melancholie die kleinen und großen Dinge des Lebens beleuchten, hat er sich in die Herzen des Publikums gespielt. Sein Engagement für soziale Themen und den Frieden zeugt von einem Künstler, der nie die Bodenhaftung verloren hat und die gesellschaftliche Debatte mitprägt. Lieder auf vergoldeten Alben wie „Mein achtel Lorbeerblatt“ (1972) oder „Wie vor Jahr und Tag“ (1974) sind Chroniken des Alltäglichen, die voll poetischer Raffinesse einen Spiegel der Gesellschaft zeichnen. Mey – ein Liedermacher, der die Kunst des Chansons in Deutschland nicht nur hütet, sondern sie mit jeder Silbe lebendig hält.