REAL LIFE

REAL LIFE

Die drei Jahre andauernde Selbstfindungsreise, die zu ihrem dritten Album führte, begann für Emeli Sandé zu Hause. „Mit meiner Familie zusammenzuleben und dabei das echte Leben zu beobachten, hat mich geerdet“, gesteht die schottische Singer-Songwriterin gegenüber Apple Music. „Meine Schwester und ihr Freund sind beide Lehrer. Sie sind sehr verantwortungsbewusst und wundervolle Eltern.“ In dieser heimischen Umgebung entstanden schliesslich elf Tracks, die Elemente von R&B, Gospel und den weitläufigen Balladen beinhalten, die das Markenzeichen von Sandé sind – und durch erhebende Lyrics verbunden werden. „Wenn du verstehst, worauf es wirklich ankommt“, sagt Sandé, „dann ist die Zeit gekommen, ehrlich zu sein.“ Lass dich von ihr durch jeden einzelnen der herzergreifenden Tracks des Albums begleiten. „Human“ „Was die Texte betrifft, so wollte ich bei diesem Album wirklich an meine Grenzen gehen. Und für mich fasst dieser Song zusammen, was ich versuche auszudrücken. Wir haben vergessen, was für eine unglaubliche Erfahrung es ist, bei Bewusstsein und auf diesem Planeten zu sein, und wir haben irgendwie in mancher Hinsicht unsere Menschlichkeit vergessen. Mit dieser Musik will ich einfach Leute zusammenbringen und sie hoffentlich dazu inspirieren, sich selbst den Wert für ein grossartiges Leben und ihr eigenes Glück zuzugestehen.“ „Love to Help“ „Dieser Song spiegelt das echte Familiengefühl wider, das die Entstehung des Albums begleitete. Meine Schwester hatte gerade ihr Baby bekommen, es herrschte glühende Sommerhitze, Kinder rannten umher und wir kochten etwas. Dann schnappte ich mir, während wir assen, einfach die Gitarre und der Song entstand um diese Liebe herum. Das Stück absorbierte diese gesamte Energie. Das war es auch, was ich meiner Familie mitteilen wollte – wir sind füreinander da und am Ende des Tages ist Familie doch das Wichtigste.“ „You Are Not Alone“ „Meine Lieblingstextstelle hier lautet ‚Do you still have faith that peace is possible?‘  [Glaubst du noch daran, dass Frieden möglich ist?]. Obwohl wir heute viel besser vernetzt sind und jeder – scheinbar – dank Social Media eine Stimme hat, bleibt da dieses Gefühl, dass die Meinungen der Leute keinen echten Ausdruck finden. Besonders in der heutigen politischen Lage scheint überall auf der Welt alles ziemlich hoffnungslos. Mit jeder Zeile hier möchte ich die Leute daran erinnern, wie mächtig ihre Stimme ist und dass sie nicht allein sind …“ „Shine“ „Bei diesem Stück hat das Songwriting fast am meisten Spass gemacht, weil mir die Idee in L.A. gekommen ist und es das erste Mal war, dass ich in der Situation war, alles selbst zu machen. Es gab keine anderen Musiker oder Texter. Es fühlt sich gut an, diese Kontrolle über alles zu haben und das Dreieck selbst zu finden, weil dann alles daran so persönlich ist. Für mich hat dieser Song eine sehr reine Botschaft.“ „Sparrow“ „Ich habe schon immer davon geträumt, Klavier zu spielen, während jemand einen Marsch trommelt. Das Klavier ist recht stoisch und ich habe gedacht, dass das zusammen sehr kraftvoll klingen würde. Ich bat Troy [Miller, Produzent und Schlagzeuger], weil er ein weltbekannter Drummer ist, auf der Snare einen Marsch zu spielen. Er schnappte sich eine vom Boden und spielte sie auf seinem Schoss. Ich dachte nur ‚Genau, das ist es.‘“ „Honest“ „Wir alle denken uns Geschichten aus, die uns im Leben helfen, weil wir alle einen gewissen Schutz brauchen. Manchmal vergisst man aber, dass man noch immer eine Rolle spielt. Das war die grosse Botschaft von diesem Album: Sei dir bewusst, wer du bist, egal was andere Leute denken. Dieser Song beseitigt alle Rollen und Masken, damit man entspannen und Spass daran haben kann, so wie man ist. Erst als ich nach London gezogen bin, fingen die Leute wirklich an, mich Emeli zu nennen. Emeli – der Profi – ist eine Perfektionistin, wenn es darum geht, wie ich mir etwas klanglich oder visuell vorstelle. Während Adele – mein wahres Ich zu Hause – einfach sehr schluderig und zerstreut ist. Jetzt gibt es eine schöne Verbindung zwischen Adele und Emeli.“ „Survivor“ „Janis Joplin inspiriert mich sehr, besonders wenn ich mir ihre Auftritte ansehe, weil sie einfach sofort loslegt. Sie ist so mutig und ehrlich. Sie ist so grosszügig mit ihrer Energie. Ich habe mir ‚Little Girl Blue‘, die Dokumentation über ihr Leben, angesehen, und man sieht, wie sie zu kämpfen hatte. Sie nahm den Schmerz, kehrte ihn um und verwandelte ihn in eine Kraft, um diese mit anderen zu teilen. Das bewundere ich sehr. Auch Whitney Houston – jetzt, wo wir über ihr Leben Bescheid wissen und darüber, was sie hinter der Fassade der Perfektion alles durchgemacht hat, können wir wirklich darüber nachdenken, was für eine Gabe das war. An der Stimme kannst du erkennen, was jemand für ein Leben gelebt hat ...“ „Extraordinary Being“ „In diesem Stück sticht das Klavier für mich besonders hervor. Anfangs war der ganze Song komplett akustisch, doch meine Darbietung hat mich an Michael Jackson erinnert. Ich wollte wirklich diese schwungvolle Herangehensweise reinbringen. Also habe ich etwas anderes versucht und das hat den Track auf ein ganz neues Level gehoben.“ „Same Old Feeling“ „Troy und ich sassen zusammen und er fragte mich: ‚Bei welchem Album hast du schon immer davon geträumt, es aufgenommen zu haben?‘ Das hat mich noch nie jemand gefragt, weil es bisher immer von einem Song zum nächsten ging, und am Ende schmeisst man sie alle zusammen. Als ich ernsthaft darüber nachgedacht hatte, sagte ich, dass ich so etwas machen wollte wie Bob Marley, Janis Joplin oder Jimi Hendrix. Ich höre mir diese Alben an, die nicht unter den besten Bedingungen eingespielt wurden – das Mikrofon knistert ein wenig oder der Verstärker verursacht eine Rückkopplung – aber man fühlt etwas Wahres durchschimmern. Ich will etwas machen, was nicht zu sehr aufpoliert ist, bei dem man den Atem spürt. Und er sagte: ‚Dafür bin ich der Richtige.‘ Er hatte diese ganzen analogen Keyboards. Es gibt keinen digitalen oder künstlichen Sound da drin.“ „Real Life“ „Jede Strophe bezieht sich auf ein anderes Paar als echtes Beispiel für wahre Liebe. Wenn ich beim Singen an sie denke, ist das ein echt cooles Gefühl.“ „Free as a Bird“ „Dies war eine Phase in meinem Leben, in der ich das Gefühl hatte, langsam herauszufinden, wer ich wirklich bin und was ich vom Leben erwarte. Die erste Strophe ist sehr persönlich und behandelt das neue Gefühl, endlich atmen und ich selbst sein zu können. Die zweite Strophe trage ich schon eine Weile mit mir herum. Wir waren auf Tour in Polen und besuchten das Konzentrationslager in Auschwitz. Dort hörten wir die Geschichte von drei Häftlingen, denen gemeinsam die Flucht gelang. Die Mitglieder meiner Band und ich versuchten uns dann vorzustellen – was unmöglich ist, ich weiss – wie sich wohl diese Freiheit im wesentlichsten Sinne angefühlt haben mag. Und dazu noch, nicht allein geflohen zu sein, sondern mit zwei weiteren Menschen.“

Wähle ein Land oder eine Region aus

Afrika, Naher Osten und Indien

Asien/Pazifik

Europa

Lateinamerika und Karibik

USA und Kanada