Ready to Die (The Remaster)

Ready to Die (The Remaster)

Mit kaum 22 Jahren hatte Christopher Wallace schon eine Menge durchgemacht. Als der Rapper aus Brooklyn unter dem Künstlernamen The Notorious B.I.G. sein Debütalbum „Ready to Die“ betitelte, nahm er damit Bezug auf seinen kompromisslosen lyrischen Style – aber auch auf dieses Bauchgefühl, dass ihn zu jeder Zeit der Tod heimsuchen könnte. Über die Freuden und Schwierigkeiten des Gangster-Daseins hatten vor ihm schon andere gerappt. Doch es war Biggie, der daraus eine anerkannte Kunst brutaler Ehrlichkeit machte. „Ich erinnere mich, dass ich etwas verstört war, als er den Titeltrack aufnahm“, erzählt Easy Mo Bee, Produzent einiger der erfolgreichsten Songs des Albums, gegenüber Apple Music. „‚Du bist also bereit zu sterben? Was ist los, Big?‘ Er sagte mir: ‚Ich mache gerade einiges durch und bin es leid mich abzurackern. Meine Mutter ist krank und ich erwarte ein Kind.‘ Er stand unter enormen Druck.“Vom autobiografischen „Things Done Changed“ an sprach Biggie Smalls auf diesem Album ungeschönt über Brooklyns Kriminalität und Kultur und damit all denen, die damit vertraut waren, aus der Seele. Gleichzeitig öffnete er anderen die Augen. Über Gewalt und den Preis des Straßenlebens erzählt er schonungslos in der Street-Hymne „Gimme the Loot“ und im persönlicheren „Suicidal Thoughts“. Letzterer Track endet mit den Geräuschen seines Suizids, während Produzent und Mentor Sean „Diddy“ Combs (damals noch Puff Daddy) am Telefon versucht, ihn davon abzubringen.Doch entgegen dem Hintergrund von Gewalt und Tod mischt Big immer wieder Momente der Hoffnung und Zuversicht in seine Tracks. Auf seiner wegweisenden Single „Juicy“ bekennt er sich zu seiner Liebe zum Hip-Hop – durch eine sehr persönliche Aufstiegs-Geschichte, die so beispielhaft war, dass es nach ihm kaum jemand nachzumachen vermochte. Der Song sampelt Mtumes R&B-Klassiker „Juicy Fruit“ von 1983 und ist eines der ersten Beispiele dafür, wie gekonnt Diddy ältere Hits in kommerzielles Hip-Hop-Gold zu verwandeln wusste. Die glänzende Produktion verhalf Biggies rauer Stimme und seinen Geschichten vom alltäglichen Gangstertum zum Mainstream-Erfolg – und das in einem Jahr, in dem der größte Rap-Hit der Billboard-Charts „Whatta Man“ von Salt-N-Pepa und En Vogue war. „Anfangs zeigte das Album Biggie in seiner reinsten und unverfälschtesten Form“, erinnert sich Mister Cee, DJ und Produzent aus Brooklyn und Entdecker des Kultrappers, gegenüber Apple Music. „Doch dann kam Diddy und meinte: ,Hey Mann, wir müssen ein paar radiotaugliche Tracks machen …’ Diddy musste Big erst mal überzeugen.“„Als Diddy ihm den Track ,Juicy‘ vorspielte, meinte Big nur: ,Was zum Teufel ist das?‘“, verrät Kindheitsfreund und Produzent Lil’ Cease. Diddy überzeugte Big schließlich und dieser „perfektionierte“ dann laut Cease die bis heute gültige Formel – Street-Hustler-Rhymes abgerundet durch eine polierte, radiotaugliche Produktion – und machte sie zu einer Schablone für kommende Rapstars wie JAY-Z, 50 Cent und andere.

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