Gold-Diggers Sound

Gold-Diggers Sound

Als Leon Bridges sein drittes Album in Angriff nahm, wollte er, dass es anders wird. „Wir hatten das Gefühl, die einzige Möglichkeit, einen besonderen Sound zu kreieren, bestand darin, diese eindringliche Erfahrung zu schaffen und einen Ort zu finden, der ästhetisch inspirierend war“, erzählt er Apple Music. Er landete bei Gold-Diggers in East Hollywood, einem Drei-in-eins-Bar/Hotel/Aufnahmestudio, in dem der aus Texas stammende Sänger seinen Sound so umsetzen konnte, wie er ihn im Kopf hatte – frei von den Erwartungen der anderen. „Es fühlte sich definitiv sehr befreiend für mich an“, sagt er über diesen Prozess. „Ich konnte einfach ich selbst sein, alle Hemmungen loslassen und ohne Grenzen kreativ sein.“Die Songs, die aus diesen Sessions hervorgingen – produziert von Ricky Reed und Nate Mercereau –, wurden zum „Gold-Diggers Sound“ und zählen zu Bridges’ ausgefeiltesten Arbeiten. Berühmt wurde er durch seinen Soul-Stil der 50er- und 60er-Jahre, doch der R&B auf diesem Album stellt seine Nostalgie in einen moderneren Kontext und verbindet den R&B der 80er- und 90er-Jahre mit üppiger, vom Jazz inspirierter Live-Instrumentierung. Seine Texte, zusammen mit seiner Stimme, standen schon immer im Mittelpunkt, aber sie in diesem Kontext zu hören, bedeutet, sie neu zu erleben. „Viele der Songs auf ‚Gold-Diggers Sound‘ sind aus improvisierten Jams entstanden“, sagt Bridges. „Zurück zu den Basics – mit Musiker:innen in einem Raum, die die Musik von Grund auf neu erschaffen.“ Hier führt er dich durch jeden Song des Albums.„Born Again“„Born Again“ ist ein Song, der sich aus der Pandemie heraus entwickelt hat. So ziemlich alles auf „Gold-Diggers Sound“ wurde innerhalb dieser Gold-Diggers-Sphäre geschaffen, aber dieser entstand erst später. Im Prinzip hat Ricky Reed diese Livestream-Serie gemacht, bei der er einen Song live produziert hat. Er schickte mir ein Instrumental und wollte, dass ich etwas dazu schreibe und es am nächsten Tag einschicke. Ich war total gestresst, weil mir einfach nicht einfiel, worüber ich schreiben sollte. Ich wachte an diesem Morgen auf und plötzlich war der Song da. Ich wollte eine Parallele zum Konzept der spirituellen Wiedergeburt im Gospel- oder Bibel-Kontext ziehen – ich nutze dieses Konzept und spreche einfach darüber, wie ich mich während der Pandemie gefühlt habe und dass die Pandemie für mich sehr heilend war. Ich hatte das Gefühl, dass dieser Song ein grossartiger Opener für das Album ist, und er bringt die Stimmung total auf den Punkt.„Motorbike“Am Arrangement von „Motorbike“ hatte mein Freund Nate Mercereau bereits gearbeitet und bei mir hat es etwas ausgelöst – alle anderen haben während der Session irgendwie gepennt. Ich bin zu meinem 30. Geburtstag nach Puerto Rico geflogen und konnte diese Zeit mit einigen meiner besten Freunde verbringen, und da war einfach so viel Kameradschaft und Liebe in diesem Moment. Ich wollte dieses Gefühl aufgreifen, im Augenblick zu leben und mit jemandem, den man liebt, zu entspannen – und das ist es, was „Motorbike“ ausmacht.„Steam“Der erinnert fast ein bisschen an die Talking Heads. „Steam“ ist einer der ersten Songs, an denen wir für dieses Album gearbeitet haben. Es ist wie ein Vibe, wenn man auf einer Party ist, die vorzeitig abgebrochen wird. Man möchte den Abend noch verlängern und das geht am besten, wenn man einfach zurück im Hotel eine After-Party feiert. „Why Don’t You Touch Me“Ein Hoch auf die ungeschlagene, knallharte Songwriterin Kaydence. Das war ein Stück, an dem wir während der Pandemie aus der Ferne gearbeitet haben, und ich fand es einfach cool, über die schwindende Liebe in einer Beziehung aus der Perspektive eines Mannes zu schreiben. Über das lähmende Gefühl, jemandem körperlich nah zu sein, aber emotional distanziert. Das ist ein Blickwinkel, den man nicht wirklich oft aus einer männlichen Perspektive hört, und das war sozusagen die Inspiration dahinter.„Magnolias“Nach meinem ersten Album wurde ich sofort in eine Schublade gesteckt. Und je länger ich weitermache, desto ehrlicher möchte ich über die Musik sein, die mich inspiriert. Ich liebe die Verknüpfung dieser schönen Akustikgitarre mit dem eher trapigen, modernen R&B-Ding. Meine Mutter hat mich immer ermutigt, einen Song über den Magnolienbaum in ihrem Garten zu schreiben. Also habe ich das aufgegriffen und den Text dazu geschrieben. Beim Refrain hatte ich das Gefühl, dass Sade ihn so singen würde, was die Melodie angeht. Das ergibt wahrscheinlich keinen Sinn – aber zu der Zeit fand ich es total sinnig.„Gold-Diggers (Junior’s Fanfare)“Ein Hoch auf Ricky Reed, weil er ein paar wirklich fantastische Bläser zusammengetrommelt hat. Ich meine, da sind Josh Johnson und Keyon Harrold. Die Idee zu diesem Album war, dass ich einen progressiven Sound machen wollte, der aber auch in einigen organischen Elementen verwurzelt ist. Deswegen fand ich es wichtig, den Jazz in das ganze Album einzuweben. Es ist ein wirklich grossartiges Zwischenspiel und etwas, das man im R&B-Bereich nicht oft hört.„Details“Bei „Details“ geht es darum, die kleinen Dinge schätzen zu lernen. Es sind die Kleinigkeiten, die das grosse Bild ergeben.„Sho Nuff“Für „Sho Nuff“ wollte ich die Houstoner Kultur als Inspiration nutzen. Ich finde es toll, wenn man sich Künstler wie UGK ansieht – es ist einfach grossartig, wie diese Jungs den Soul in ihre Songs eingebaut haben. Und der Gitarrenpart erinnert definitiv daran. Ich wollte diese sehr minimalistische, soulige Gitarre mit einem sexy Vibe kombinieren.„Sweeter“Während meiner gesamten Karriere wurde ich immer dafür kritisiert, dass ich keine politische Musik mache, und ich habe mich damit lange Zeit abgefunden. Ich wollte einfach keine halben Sachen machen. Das hier entstand in dem Moment, als Terrace Martin mit diesen verrückten Akkorden aus einer Session kam. Ich finde, es sind immer die Akkorde oder sonst irgendetwas in der Musik, die vorgeben, worum es in dem Song geht. Sobald er anfing, das zu spielen, wusste ich sofort: Das ist der richtige Moment für „Sweeter“. Wir hatten den Song vor der Sache mit George Floyd geschrieben, aber er handelt von der immerwährenden Geschichte der Schwarzen Männer, die durch die Hand der Polizei sterben. Wir hatten schon eine Weile an dem Song gearbeitet und ich wollte ihn zusammen mit meinem Freund Lucky Daye veröffentlichen, aber das haben wir auf die lange Bank geschoben. Doch nach George Floyd fühlte ich mich dazu verpflichtet, diesen Song in die Welt zu lassen – in der Hoffnung, dass er als ein Zeichen des Lichts und der Hoffnung dienen würde.„Don’t Worry“„Don’t Worry“ ist eine Art Gedankenspiel, in dem ich mich an eine frühere Geliebte erinnere und daran, mit wem sie gerade zusammen ist. Ein Hoch auf meine Freundin Ink, die Singer-Songwriterin aus Atlanta, die diese Art von Country-Vibe verkörpert. Ihre Energie ist so ansteckend. Ehrlich: Sie kommt buchstäblich jeden Tag mit Cowboystiefeln und einem Cowboyhut ins Studio und bringt dann einfach diese wirklich fantastische Energie in die Musik – so ist „Don‘t Worry“ entstanden.„Blue Mesas“Dieses ganze Album fängt die vielfältigen Aspekte des Lebens ein. Es ist nicht die ganze Zeit ernst, aber manchmal gibt es diese Momente, die die Mühen widerspiegeln, und genau das war es für mich. „Blue Mesas“ handelt von dem Moment, als ich berühmt wurde, und das war ehrlich gesagt schwer für mich. Nimmt man eine unsichere Person und stellt sie ins Rampenlicht, kann sie dazu neigen, einzuknicken oder aufzublühen. Ich bin dankbar, dass ich grossartige Menschen um mich herumhatte, die mir geholfen haben, diese Kämpfe zu überstehen. „Blue Mesas“ ist genau dieses Gefühl der Einsamkeit und des Drucks, der entsteht, wenn man ein wenig Bekanntheit erlangt und sich trotzdem isoliert fühlt – selbst inmitten von Menschen, die einen lieben.

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