Fear Of The Dawn

Fear Of The Dawn

„Jedes Mal, wenn es wieder losgeht, versuche ich etwas zu tun, was ich noch nie gemacht habe“, betont Jack White gegenüber Apple Music. „Und es ist nicht etwas, das andere Leute noch nie gemacht haben. Es ist eher etwas, das mich in eine andere Sphäre bringt, damit ich mich nicht wiederhole.“Auf „Fear of the Dawn“ – der ersten von zwei Solo-LPs, die White 2022 veröffentlicht, und der ersten seit über vier Jahren – ist diese Sphäre die Welt der digitalen Studioeffekte. Gleichzeitig ist sie Neuland für einen Künstler, der schon lange ein Verfechter alles Analogen ist. Indem er unter Ausschluss der Öffentlichkeit arbeitet und die meisten Instrumente selbst spielt, hat sich White der Herausforderung gestellt, ein Rockalbum zu machen, das genauso unmittelbar und strukturiert ist wie seine bisherigen Werke. Die Gitarren sind perfekt auf den Punkt, verfeinert und auf Hochglanz poliert (etwa das knackige „The White Raven“). Die Tasten klimpern und knarzen („Morning, Noon and Night“), das Schlagzeug stottert, scheppert und hat Schluckauf („That Was Then, This is Now“, „What's the Trick?“). Es ist ein echtes Studioalbum, vollgepackt und wie eine Collage – White lässt seine Muskeln als Produzent spielen. „Ich weiss nicht, wie viele, aber es waren Dutzende von Tracks“, sagt er über den Aufnahmeprozess. „Früher habe ich das nie gemacht. Ich habe Fehler gemacht – ich habe etwa das Schlagzeug zuletzt gespielt, was man nicht tun sollte. Aber dann habe ich angefangen, daraus eine Tugend zu machen. Ich mochte, dass es falsch war. Und es ist schön, dass mit der Zeit bestimmte Dinge im Studio besser werden.“Und da er von Anfang an so dogmatisch war – er ist bekannt für Tape, Vinyl und Primärfarben –, kann White auf „Fear of the Dawn“ frei experimentieren. Egal, ob er ein Cab Calloway-Sample entstaubt und sich für „Hi-De-Ho“ mit Q-Tip zusammentut oder auf „Into the Twilight“ verstrahlte Gitarrensplitter und mutierenden Gesang zusammenfügt. Das bedeutet aber nicht, dass er weniger diszipliniert ist. „Es ist kompliziert – wenn man nur acht Tracks hat, kann man nicht so viel machen“, sagt er. „Wenn jemand sagt, du kannst so viele Spuren haben, wie du willst, dann musst du dein eigener Chef sein. Du musst hart zu dir selbst sein. Nach all den Jahren des Ritts auf der Rasierklinge komme ich an einen Punkt, an dem ich meine Energie viel lieber in diese Dinge investieren möchte.“

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