Central Cee war schon immer selbstbewusst: Auf seinem 2021er-Debüt-Mixtape „Wild West“ reimte der MC aus Shepherd’s Bush darüber, dass er Plattendeals abgelehnt hatte, noch bevor er unvermeidlich zu einem preisgekrönten Star aufstieg und virale Momente erlebte. Auf „23“, dem zweiten Mixtape, geht der Westlondoner mit noch mehr Dynamik an den Start. „Als ich mit dem Rappen anfing, wollte ich erst mal nur Geld verdienen“, sagt Central Cee gegenüber Apple Music. „Und so viel wie möglich mitnehmen – aber es ist seltsam, irgendwie hat sich alles geändert. Es geht immer weniger um Geld: Wir wollen etwas bewirken, positive Botschaften verbreiten und dabei hoffentlich einige Leben verändern.“ Und das gelingt dem Ausnahmetalent: In „Cold Shoulder“ denkt er über den Weg von W10 nach Beverly Hills nach, in „Terminal 5“ steigt er in ein Privatflugzeug, in „Eurovision“ macht er einen Trip über den Kontinent mit internationalen Drill-Stars und in „Bunda“ trifft er sich mit Puff in LA. „Ich habe mich etwa zwei Wochen lang im Studio eingeschlossen“, sagt er. „Ich verbringe eigentlich nicht gerne Zeit im Studio, aber wir haben uns einen wirklich guten kreativen Raum geschaffen, mit all meinen Leuten und ein paar anderen, die auch Musik machen. Da waren wir alle produktiv und haben es hingekriegt.“Der wichtigste von ihnen ist der Midlands-Beatmaker Young Chencs. Dieser Produzent war es, der Central Cees Leistung auf Tracks wie dem „Wildflower“-Sampler „Retail Therapy“ herausgekitzelt hat. Aber auch jenseits der (zugegebenermassen unfassbaren) Angeberei gibt es einiges zu entdecken. „Khabib“, zum Beispiel, ist eine Ode an den Boxer und Muslim Khabib Nurmagomedov. Es ist die Art von raffiniertem Track, die Cenchs Aufstieg untermauert, aber auch ein mutiges Bekenntnis zu seinem Glauben. „Er ist alles für mich“, sagt er. „Ich musste einige harte Zeiten durchstehen – und es gab Momente, in denen nur mein Glaube an Allah und meine eigene Willenskraft mich über Wasser gehalten haben.“ „23“ – eine Anspielung auf sein jordanisches Alter – beweist, dass hinter diesen schnelllebigen Drill-Hybrid-Hymnen echte Tiefe steckt.