Du bist eine der Apple Music „Künstlerinnen im Spotlight“ zum Internationalen Frauentag 2022. Was ist das Erste, das dir zu diesem Tag in den Sinn kommt?Dass wir weit davon entfernt sind, in einer gleichberechtigten Welt zu leben. Es geht vor allem nicht nur um diesen einen Tag im Jahr, sondern darum, dass eine Veränderung im Denken der Gesellschaft über Gleichberechtigung an 365 Tagen im Jahr notwendig ist.Welche weiblichen Vorbilder haben dich dazu inspiriert, deinen eigenen musikalischen und/oder privaten Weg zu gehen? Und gibt es solche Vorbilder noch heute?Meine Schwester ist ein sehr wichtiger Einfluss in meinem Leben – damals wie heute. Von ihr habe ich am meisten über das Leben gelernt und sie wird für immer mein größtes Vorbild bleiben. Musikalisch geprägt haben mich damals die No Angels und Britney Spears. Heute prägt mich die Musik von Billie Eilish.Inwiefern siehst du dich selbst als Vorbild oder Impulsgeberin für die Female Community?Jede weitere Frau, die die Ungerechtigkeiten aufzeigt, kann ein Vorbild für andere sein und das Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen verschieben. Ich hoffe, ich kann durch meinen Erfolg anderen Frauen die Türen öffnen und ihnen Sichtbarkeit verschaffen, zum Beispiel dadurch, dass ich Gleichberechtigung auf Social Media anspreche, Frauen mit auf Tour nehme, Features mache und mit meinem Label verstärkt Frauen signe.Was ist deiner Meinung nach heute die größte Herausforderung für Frauen in der Musikbranche, speziell in der deutschsprachigen Musik?Ich finde, die größte Herausforderung ist, dass Frauen beispielsweise weniger auf Festivals gebucht werden, weniger im Radio gespielt werden, weniger Fläche in TV-Shows haben und weniger Plattenverträge bekommen als Männer. Sie sind also generell weniger sichtbar und bekommen weniger Plattformen, um sich und ihre Musik unter Beweis zu stellen.Welchen Ratschlag würdest du Frauen im Jahr 2022 gern mit auf den Weg geben – egal ob jung oder alt?Glaube immer an dich selbst und lass dich in dieser männerdominierten Welt nicht unterkriegen!Welcher Track durfte in deiner „Einflüsse“-Playlist auf keinen Fall fehlen und warum?„Auf Augenhöhe“ von Antje Schomaker – weil sie genau das in ihrem Song beschreibt, worum es heute am meisten geht: um Gleichberechtigung.An welche Aussage deiner Kunst sollen sich insbesondere Frauen später einmal erinnern? Ich hoffe es wird sichtbar, dass ich mich nicht verstelle, um Erfolg zu haben, sondern dass ich einfach so bin, wie ich bin. Entweder die Leute mögen es oder auch nicht. Das versuche ich immer durch meine Songs und auch auf Social Media zu vermitteln. Um es mit einem Song-Zitat abzuschließen: Wie du bist, bist du genug. Wie du bist, bist du gut. („Wenn du mich lässt“)