Würde man der Musik von Samra eine Farbe zuteilen, es wäre wohl Schwarz. Hussein Akkouche, wie der Rapper mit bürgerlichem Namen heißt, hat zwar definitiv nichts mit Gothic oder Ähnlichem am Hut, dennoch erkundet er in seinen Liedern vor allem die düsteren Flecken auf seiner Brust. Seine Karriere begann im Berliner Untergrund, bevor er 2017, für viele aus dem Nichts, der neue Rapper an der Seite von Bushido wurde. Der Song „Rohdiamant“ etablierte Samra als legitimen Nachfolger seines Label-Chefs. Samra klang hungrig und druckvoll – er schien der ideale Sparringpartner für den Ersguterjunge-Boss zu sein. Als die Beziehung zwischen Bushido, Samra und dem kurzzeitig ebenfalls dort gesignten Capital Bra Anfang 2019 überraschend zerbrach, machten Capital und Samra allein weiter. Für ihre Karriere eine wegweisende Entscheidung – immerhin wurden die beiden jungen Berliner in der Folge das erfolgreichste Duo im Deutschrap. Ob gemeinsam oder allein: Es folgten zahllose Nummer-eins-Singles, Platin-Auszeichnungen und Rekorde. Sowohl das 2019 erschienene gemeinsame Album „Berlin lebt 2“ als auch Samras Solo-Debüt „Jibrail & Iblis“ gelten mit etwas Abstand als wegweisende Veröffentlichungen, die dank mal großmäuliger, mal nachdenklicher und selbstkritischer Tracks viele ihrer jungen Fans nachhaltig begeisterten. Auch diese fruchtbare künstlerische Freundschaft hielt leider nicht ewig. Doch Samra berührt die Menschen weiterhin mit Liedern über das schnelle Leben auf der einen und über Depressionen und düstere Gedanken auf der anderen Seite.