Wie sein Lehrer Wolfgang Amadeus Mozart war auch Johann Nepomuk Hummel ein Wunderkind am Klavier mit erstaunlichen Fähigkeiten. Er wurde 1778 in Wien geboren und begab sich im Alter von zehn Jahren auf eine fünfjährige Konzertreise durch Europa. Nach seiner Rückkehr nach Wien studierte er an der Seite von Ludwig van Beethoven und trat die Nachfolge von Joseph Haydn als Musikdirektor der Familie Esterházy an. Seine letzten beiden Jahrzehnte verbrachte er als Kapellmeister in Weimar, das unter seinem Einfluss zu einem bedeutenden Zentrum für die Musik und Kultur seiner Zeit avancierte. Ein Großteil seiner Musik stellt das Klavier in den Mittelpunkt und umfasst zehn Konzerte, hauptsächlich im Stil von Mozart, sowie eine Vielzahl von Solowerken und Kammermusik. Er schrieb auch Messen und Opern, aber erstaunlicherweise keine Sinfonien. Melodie und Virtuosität waren die Leitprinzipien seines Stils, obwohl er später im Leben das Gefühl hatte, von den pianistischen Feuerwerken von Franz Liszt und den Romantikern überholt zu werden. Sein bekanntestes Werk ist das elegante „Trompetenkonzert“, das sich im klassischen Repertoire etablierte, während das Gros seiner anderen Werke erst kürzlich wiederentdeckt wurde.