Das Emerson String Quartet wurde Anfang der 1980er-Jahre von der Deutschen Grammophon ausgewählt, die bedeutendsten Streichquartette aufzunehmen – ein großer Sprung für das Ensemble, das so auf einen Schlag einem internationalen Publikum bekannt wurde. Das Quartett wurde nach dem Philosophen und Schriftsteller Ralph Waldo Emerson benannt und war eines der ersten, dessen Geiger gemeinsam die Leitung übernahmen. Die Gründungsmitglieder Eugene Drucker und Philip Setzer wechseln sich als erster und zweiter Geiger ab; zu ihnen und dem langjährigen Bratschisten Lawrence Dutton gesellte sich 2013 der walisische Cellist Paul Watkins, nachdem sein Vorgänger David Finckel das Quartett verlassen hatte, um eine Solokarriere einzuschlagen. Das Emerson String Quartet spielte die gesamten Quartette von Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Béla Bartók, Anton Webern und Dmitri Schostakowitsch sowie die wichtigsten Werke von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert und Antonín Dvořák ein und wurde mit einer Reihe von Preisen ausgezeichnet. Für die Aufnahmen ihrer Mendelssohn-Quartette, die 2005 viel Lob erhielten, verwendete das Ensemble die Technik des Overdubbings, werden für das Oktett doch acht Musiker:innen benötigt. Im Jahr 2018 brachte die Deutsche Grammophon eine aus 52 Teilen bestehende Sammlung aller Aufnahmen des Quartetts heraus; 2020 debütierte die Gruppe bei Pentatone mit den drei Quartetten von Robert Schumann. Im Jahr 2021 kündigte das Emerson String Quartet an, dass es im Oktober 2023 sein letztes Konzert geben werde, womit die 47-jährige Karriere des Quartetts, das viele für das beste Amerikas halten, zu Ende geht.