Camaeleon

Wer sich den Namen Camaeleon überstreift, darf – oder sollte – sich immer neu anpassen können. Und Deutschrapper Camaeleon gelingt es tatsächlich, seinen musikalischen Sound stets an Neues anzuschmiegen und beständig frischen Hip-Hop zu kreieren. Über sich selbst gibt der Musiker dabei chamäleonartig wenig preis. Fest steht, dass er seit seiner Debüt-EP „Ungestreckt“ (2019) den Deutschrap aufmischt. Das Gemeinschaftsprojekt mit Koushino gab mit Tracks wie „Harmony“ oder „Systemfehler“ Gas und verband stakkatoartige Rhymes und tiefe Bässe mit den druckvollen Stimmen der Künstler. „Ungestreckt EP 2“, das Folgewerk der beiden, nahm 2021 zunehmend Trap-Beats und Drill-Anleihen auf, während im Hintergrund bisweilen Klavierklänge Harmonien erzeugten. Im selben Jahr droppte das Rhyme-Team sein erstes Album „Tausend Nummern“, das gespickt ist mit lautstarkem, kompromisslosem Rap und Camaeleons frischem Sound, der klassischen Straßenrap neu interpretiert. Nach den zwei weiteren Team-up-Alben „Auf Touris Nacken“ (2022) und „TRAP NEBENBEI, VOL. 1“ (2022) wagte Camaeleon 2023 eine weitere Anpassung: den Sologang. „WEHRHAHN S“ nahm gewohnt stark Streetrap ins Visier, gab mit Songs wie „Miss U Freestyle“ aber auch rohere, emotionalere Einblick in die Welt des Rap-Chamäleons.