Obwohl ihre große Bühnenkarriere während der 1950er und -60er-Jahren gerade einmal ein Jahrzehnt dauerte, hinterließ die Sopranistin Maria Callas einen unwiderruflichen Eindruck in der Opernwelt. Auf der Bühne war sie eine faszinierende Erscheinung, und im Studio waren ihre Partien sowohl dramaturgisch als auch gesanglich fesselnd. Sie verfügte über ein unglaubliches Instrument: eine Stimme mit nahezu unendlichem dynamischem Umfang, die sie jedoch stets in den Dienst der Musik stellte. Ihre Leonora aus Giuseppe Verdis „Il trovatore“, eine der anspruchsvollsten Opern des Komponisten, wurde schnell zu einer der ikonischen Rollen der Callas. Diese Aufnahme von 1956 mit Herbert von Karajan und dem Orchester und Chor der Mailänder Scala zeigt die Gründe dafür gut auf. Callas’ ergreifendes Duett im 4. Akt mit dem Tenor Giuseppe di Stefano (als Troubadour Manrico) ist ein anschauliches Beispiel für die unvergleichliche Reinheit und Intensität ihrer Stimme, während ihre stimmliche Kontrolle im Solo „Tacea la notte placida“ („Die friedliche Nacht lag still“) im ersten Akt atemberaubend ist.
- Alceo Galliera, Philharmonia Orchestra, Maria Callas & Tito Gobbi
- Fiorenza Cossotto, José Carreras, Riccardo Muti & Ruggero Raimondi
- Ileana Cotrubas, Plácido Domingo, Sherrill Milnes, Bayerisches Staatsorchester & Carlos Kleiber
- Teodor Currentzis & MusicAeterna
- Carlo Maria Giulini
- Anja Harteros, Jonas Kaufmann, Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia & Antonio Pappano
- Joyce DiDonato, Orchestre de l'Opéra National de Lyon & Riccardo Minasi