Lang Lang ist viel mehr als nur ein Pianist: In den vergangenen Jahren agierte er immer auch als Botschafter der klassischen Musik. Er brachte sie Kindern ebenso nahe wie Erwachsenen, stellte berühmte Werke neben beinahe vergessene Preziosen. Das verleiht seiner Musik Niederschwelligkeit: Lang Lang musiziert ohne jeden Dünkel. Vor allem aber funktionieren seine Alben deswegen oft wie Mixtapes; man weiß nie so recht, was als Nächstes kommt. Diese Spannung macht auch sein neuestes Album aus. Lang Lang kombiniert die farbenfrohen Klangkaskaden von Camille Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“ mit dessen großartigem „Klavierkonzert Nr. 2 g‑Moll“ und zeigt so zwei verschiedene Facetten des Franzosen. Dazu kommt eine ganze Reihe weiterer Werke, mal alleine eingespielt, mal gemeinsam mit seiner Frau, der Pianistin Gina Alice. Bemerkenswert ist dabei vor allem der Platz, den er Komponistinnen einräumt: Es sind unter anderem Stücke von Lili Boulanger, Charlotte Sohy, Louise Farrenc und Germaine Tailleferre zu hören.