Obwohl Gioachino Rossinis Oper „Il barbiere di Siviglia“ innerhalb von zwei Wochen voller Inspiration komponiert wurde, war sie bei ihrer Uraufführung 1816 in Rom ein Misserfolg, denn die Musik konnte sich gegenüber den Pfiffen und Buhrufen nicht durchsetzen. Das ist schade, denn es ist eine der unterhaltsamsten komischen Opern, die je geschrieben wurden. Sie enthält viel von Rossinis bester Musik, darunter das stimmlich akrobatische und allseits beliebte „Largo al factotum“, gesungen vom Helden Figaro, sowie eine von Rossinis schönsten Schöpfungen, Almavivas Arie „Ecco ridente in cielo“. Diese Aufnahme aus dem Jahr 1957, die kurz nach einer erfolglosen Produktion an der berühmten Mailänder Scala veröffentlicht wurde, wirft ein helles Licht auf die Vielseitigkeit von Maria Callas, die sich in ihrer komischen Rolle ebenso überzeugend zeigt wie in den tragischen Rollen der Oper. Callas und Tito Gobbi arbeiteten häufig zusammen, und der Witz und Charme, den sie in diese Aufnahme einfließen lassen, ist wahrlich ansteckend.