Der Chor des King’s College in Cambridge ist nicht nur einer der angesehensten Chöre der Welt, er ist mit einer Geschichte, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht, auch ein Grundpfeiler der britischen Klassik. Diese historische DNA, das Jahrhunderte alte Wissen um die gesungene Musik, mag die Grandezza dieser Aufnahmen ein Stück weit erklären, ebenso wichtig ist jedoch: Die seit 2019 unter dem musikalischen Direktor Daniel Hyde singenden Knaben und Herren besitzen wunderbare Stimmen – und ein gutes Gespür dafür, einen roten Faden zu weben, der diese aus den unterschiedlichsten Epochen stammenden Stücke zu einem berührenden Ganzen werden lässt. Zu hören ist ein Programm, das eingangs den 1997 verstorbenen Komponisten George Malcolm würdigt und im Anschluss einen Bogen von William Byrd bis Maurice Duruflé spannt. Zu den Höhepunkten gehören Gioachino Rossinis „O salutaris Hostia“, Samuel Sebastian Wesleys viktorianisches „Wash Me Throughly“, Antonio Lottis klangvolles „Crucifixus à 6“ und das sanfte Gelassenheit verströmende „Greater Love Hath No Man“ von John Ireland.