Love and Compromise

Love and Compromise

Die Veröffentlichung einer Reihe von intimen und offenherzigen Soul-Pop-Tracks hat Mahalia Burkmar bereits eine Nominierung für die BRIT-Awards sowie den Ruf einer unverbesserlichen Romantikerin eingebracht – etwas, auf das sie sehr stolz ist. „In Interviews wurde ich häufig gefragt, immer von Männern: ‚Schreibst du nie über etwas anderes als die Liebe?‘“, erzählt sie Apple Music. „Die Frage hat mich immer verwirrt, weil ich ein 21 Jahre altes Mädchen bin. Das ist nun mal das, wofür ich mich interessiere! Wenn ich nicht an Musik oder meine Karriere denke, denke ich über Dates, Verliebtsein oder Trennungen nach.“ Auf ihrem Debütalbum „Love and Compromise“ werden all diese Themen behandelt – mal geht es darum, einen Mann zu verführen, der bereits in einer Beziehung ist, mal bekommt sie von ihrer Mutter Ratschläge in Sachen Liebe – jedes Mal mit der gleichen entwaffnenden Ehrlichkeit. „Es ist ein kleines Tagebuch über meine Art, Liebe und Beziehungen zu finden und zu verlieren.“ Die Sängerin und Songwriterin begleitet uns Track by Track durch ihr Debütalbum. „Hide Out“ „Das Album heißt ‚Love and Compromise‘. Dazu gehört eine Geschichte: Als ich klein war, zeigte mir meine Mutter einen Ausschnitt aus einem Interview mit Eartha Kitt. Da stellte ihr der Interviewer die Frage: ‚Würdest du jemals in einer Beziehung Kompromisse eingehen?‘ Als Reaktion darauf lacht sie und antwortet: ‚Warum sollte ich mich jemals für einen Mann verändern?‘. Ich habe den Clip unzählige Male angesehen und wollte ihn hier einbinden. Sie sagt nämlich, dass Kompromisse nicht nur bedeuten, sich selbst zu verändern, sondern dass die Veränderungen oft schon in kleinen Dingen auftreten. Ich liebe den Bogen, den sie in diesen zwei Minuten spannt. Das hat mich schon immer fasziniert.“ „I Wish I Missed My Ex“ „Als wir diesen Song geschrieben haben, wussten wir alle, dass er cool ist. Er ist eingängig, aber keiner wusste, wie gut der Song funktionieren würde. Es ist total abgefahren. Wenn ich jetzt irgendwo auftrete, spiele ich diesen Song immer zum Schluss, und es ist echt lustig. Alle Mädchen springen auf, schütteln einander und schreien unglaublich laut. Als Künstler warten wir immer auf jemanden, der uns sagt: ‚Du bist fantastisch.‘ Und wenn es dann kommt, fühlst du es nicht. Manche Künstler können es – und deren Art zu denken beneide ich aufrichtig. Ich habe so lange darauf gewartet, von der Industrie akzeptiert zu werden.“ „Simmer“ (feat. Burna Boy) „Ich wollte Burna bei dem Song dabeihaben. Aber als Mahalia war es wirklich schwer, Kontakt zu Burna Boy aufzunehmen. Nachdem ich zweimal erfolglos versucht hatte, ihm eine persönliche Nachricht zu schicken, wandte ich mich an meinen Manager. Einer der Vorteile davon, als Künstler einen Vertrag zu haben, besteht darin, dass ich einfach sagen kann: ‚Ich möchte das wirklich. Wie bekomme ich das?‘. Ich habe das große Glück, in dieser Situation zu sein. Burna Boy ist nämlich überall und nirgends, das macht es ziemlich schwer, auch nur in der gleichen Stadt wie er zu sein. Aber ich kann ihn nur loben. Er ist wunderbar. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so hart arbeitet. Wir durften dann sogar das Video zusammen drehen, was toll war, weil wir uns da sogar persönlich kennenlernen konnten.“ „Good Company“ „Ich bin nicht besonders gut im Schreiben von Slow Jams. Ich könnte niemals darüber schreiben, wie ich mit einem Typen im Bett irgendwelche unanständigen Dinge anstelle. Aber mit diesem Song wollte ich Mädchen erklären, dass es völlig in Ordnung ist zu sagen: ‚Ich möchte, dass du vorbeikommst und einfach mit mir rumhängst.‘ Als ich jünger war, waren mir die Freunde, deren Geschichten ich auf dem Spielplatz zu hören bekam, immer weit voraus, was Beziehungen angeht. Ich war in meiner Entwicklung eher langsam. Ich wollte Mädchen zeigen, dass man verliebt sein kann, ohne dass das bedeutet, dass man gleich intim werden muss. Wenn man das natürlich will, ist das auch in Ordnung. Es geht darum, ihnen beizubringen, dass sie ihr eigenes Tempo bestimmen dürfen. Am Ende des Songs sage ich: ‚Please stay around tonight, lay with me tonight.‘ Ich rede gerne über die Tatsache, dass man alles haben kann, ohne alles machen zu müssen. Ich sage: ‚You think loving is touching.‘ In Wirklichkeit geht es um all die Vorstellungen darüber, was Liebe sein kann und was es heißt, jemanden zu lieben. Ich fühle mich am meisten geliebt, wenn mein Freund mir das Badewasser einlässt und mir etwas kocht.“ „What Am I?“ „Ich schrieb diesen Song nach einem Gespräch mit meinem jetzigen Freund. Er war in England und ich hatte für acht Wochen in Amerika zu tun. Wir hatten uns gerade erst kennengelernt und er war noch nicht sehr offen. Wir entschlossen uns, die Aufnahme in meiner Airbnb-Unterkunft zu machen. Ich lag im Schlafanzug auf dem Sofa mit einem Kissen über dem Kopf. Mein Produzent Felix redete mit mir, während ich gerade einen Nervenzusammenbruch erlebte. Ich sagte: ‚Ich bin so offen und ehrlich mit meinen Gefühlen gegenüber jemandem, der es nicht ist. Ich kann mit dieser Situation nicht umgehen.‘ Als ich den Song schrieb, dachte ich: ‚Ich frage mich, ob du an mich denkst. Ich frage mich, ob du von mir träumst.‘ Eigentlich wollte ich fragen: ‚Kannst du mir einfach sagen, was ich dir bedeute?‘“ „Regular People“ „Ich habe mir lange den Kopf darüber zerbrochen, wie ich diesen Song gestalten sollte. In meinem Kopf sollten dabei zehn verschiedene Künstler mitmachen. So ist es dann nicht gekommen. Es stellte sich heraus, dass es keine einfache Lösung geben würde. Ich habe mir dann Hilfe von Hamzaa geholt, die ich liebe. Ich ließ den Song am Ende von zwei völlig verschiedenen Künstlern aus verschiedenen Ländern [außer ihr der US-Sänger Lucky Daye] interpretieren.“ „Karma“ „Dieser Song ist wohl von der ganzen Musik inspiriert, die ich gehört habe, während ich aufgewachsen bin, all diese schönen, jazzigen Slow Jams. Leute wie Ella Fitzgerald, Billie Holiday und die anderen alten Platten, die meine Mutter und mein Vater bei uns zu Hause aufgelegt haben. Mein bester Freund spielt Saxofon. Wir sind zusammen aufgewachsen, es war wirklich schön, diese Verbindung zu haben. In diesem Song sage ich: ‚I know I can't have you, but I'm going to get you.‘ Das ist mein frecher Moment auf dem Album. In Wirklichkeit bin ich nicht so, deshalb hat es solchen Spaß gemacht, den Song zu schreiben.“ „He’s Mine“ „Das ist mein Brandy & Monica-Moment. Am Anfang habe ich mir etwas Sorgen gemacht, weil es der poppigste Song auf dem Album ist. Eine Sache, die ich beim Schreiben dieses Albums gelernt habe, ist, dass ich mir nicht so sehr den Kopf über Genregrenzen zerbrechen sollte. Ich befürchtete, dass ich als R&B-Künstlerin angesehen würde und dass ich, sobald ich etwas anderes veröffentliche, gefragt werden könnte: ‚Was machst du da? Du bist eine Verräterin.’ Aber während der Arbeit an dem Album fiel mir auf, dass ich wirklich in viele verschiedene Richtungen gehen kann.“ „What You Did“ „Wir hatten den Song schon geschrieben und dann in wirklich allerletzter Minute – am Tag der Abgabe – bekam ich Freitagabend eine SMS von Ella Mai, die fragte: ‚Hast du schon alles eingereicht?‘ Sie sagte: ‚Oooch, ich hätte wirklich gerne mitgemacht.‘ Als sie das sagte, war das für mich wirklich interessant. Mich hatte noch nie... ich hatte noch nicht einmal daran gedacht, dass Künstler zu mir Kontakt aufnehmen könnten, weil sie gern einen Teil zu meiner Arbeit beitragen würden.“ „Do Not Disturb“ „Ich wollte das Thema ansprechen, dass ich Platz brauche, um mein eigenes Ding durchzuziehen. Ich sagte einmal zu jemandem: ‚Ich glaube dir nicht. Ich glaube nicht, dass du auf meiner Seite stehst, und deshalb solltest du mich in Ruhe lassen.‘ Ich beende meine Beziehungen immer mit Musik. Es gab Situationen, da habe ich nach einem Streit einfach einen Song geschrieben und diesen der betreffenden Person zugeschickt, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Ich bin schlecht darin, während eines Streits klar zu vermitteln, was ich sagen möchte, also schreibe ich Musik. Diesen Song habe ich geschrieben und ihm nicht einmal geschickt. Ich habe ihn einfach veröffentlicht. Wir haben seitdem nicht mehr miteinander gesprochen.“ „Richie“ „Ein ‚wise fool‘ ist jemand, der genau weiß, was er macht. Jemand, der sich selbst sabotiert. In ‚Richie‘ geht es eigentlich um eine Person, die mir sehr nahe steht, und um deren Glücksspielsucht. Ich habe einige Freunde, sogar ein paar Familienmitglieder, die Erfahrungen mit Glücksspielen gemacht haben, und weiß sehr genau, welchen Einfluss das auf Leute haben kann. Ich habe bei so vielen Freunden gesehen, wie sie diese verrückten Höhenflüge und dann diese krassen Abstürze durchgemacht haben. Ich würde sagen, das macht Richie interessant. Beinahe alle Leute, die ich kenne und die Probleme mit der Spielsucht oder anderen Abhängigkeiten hatten, zählen zu den intelligentesten.“ „Consistency“ „Mein absoluter Lieblingssong auf dem Album. Er stellt dem Ganzen eine ganz eigene Perspektive gegenüber. Es geht um meine Mama. Ich dachte über all die Arten nach, auf die ich liebe und über all die Kompromisse, die ich eingegangen bin. Als ich in Leicester aufwuchs, gab es da immer Partys für Minderjährige, die hießen ‚Nappy Nights‘. Das war eine riesige Sache, alle Mädchen haben sich dafür aufgebrezelt. Da konnten wir zum ersten Mal Panda Pop [eine britische Kinder-Limonade] trinken und mit Jungs tanzen. Irgendwann nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte meine Mutter: ‚Darf ich heute Abend auf diese Party?‘ Sie antwortete: ‚Wenn du dich mitten zwischen die Leute da stellen kannst und dich traust zu tanzen, ohne zu mich anzugucken, dann darfst du da heute hin.‘ Sie meinte damit, dass ich selbstbewusst genug sein musste, einfach allein inmitten von wildfremden Menschen zu tanzen, bevor ich auf eine Party gehen durfte. Das war ein totaler Kompromiss und es brachte mich dazu zu sagen: ‚Ich packe das.‘“ „Square 1“ „Kennst du das, wenn du einen Wahnsinnsaufwand wegen jemandem betreibst und dann stehst du wieder am Anfang und fragst dich: ‚Wieso bin ich jetzt schon wieder hier?‘ Darum kommt dieser Song am Schluss. Das Album folgt der Geschichte einer Beziehung und wie diese sich entwickelt. Ich durchlebe alle Phasen und es endet im Streit, aber auch mit der Einsicht: ‚Cool. Dann beenden wir es einfach.‘ Es ist eine Reise.“

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