Father of the Bride

Father of the Bride

„Es fühlt sich richtig an, dass unser viertes Album nicht nur zehn oder elf Songs hat“, sagt Vampire Weekend-Frontmann Ezra Koenig in seiner Beats 1-Show „Time Crisis“, in der er mehr zu den Hintergründen des 18 Song starken Albums nach sechs Jahren Pause erzählt. „Ich hatte einfach den Eindruck, dass es mehr Raum braucht.“ Das Doppelalbum – das laut Koenig weniger Gemeinsamkeiten mit der stilistischen Vielfalt des „White Album“ der Beatles hat, sondern näher am Narrativ und an der thematischen Konzeption von Bruce Springsteens „The River“ ist – bringt auch personelle Veränderungen mit sich. Mitgründer Rostam Batmanglij hat zwar an einigen Songs mitgewirkt, ist aber mittlerweile nicht mehr in der Band. Dafür haben Danielle Haim von Haim und Steve Lacy von The Internet Gastauftritte in mehreren Songs. Das Ergebnis ist bewusst lockerer und breiter angelegt als frühere Alben von Vampire Weekend. Für Ezra Koenig ist das aber der beste Weg, sich nach einer langen Pause zurückzumelden. „Nach sechs Jahren Auszeit ist das ein richtig großes Statement.“ Hier spricht Ezra Koenig über einige der wichtigsten Songs auf „Father of the Bride“. „Hold You Now“ (feat. Danielle Haim) „Ich hatte schon sehr früh das Gefühl, dass sich dieses Stück gut als Opener eignen würde. Ich mag den Anfang mit Akustikgitarre und Vocals und dachte mir, dass es ziemlich schräg wäre, ein Album von Vampire Weekend so zu eröffnen. Ich wollte von Anfang an drei Duette verstreut auf dem Album haben. Und sie sollten auch mit ein und derselben Person sein. Zum Glück konnten wir Danielle ins Boot holen. Ich würde die Songs nicht dem Country-Genre zuordnen, aber sie haben viel vom klassischen Songwriting für Country-Duette.“ „Rich Man“ „Ich kann mich noch gut dran erinnern, als ich mit diesem Song angefangen habe. Das war, als wir wegen ‚Modern Vampires of the City‘ [2013] bei den GRAMMYs waren. Manchmal arbeitest du so hart an Ideen und versuchst mit aller Macht, etwas zustande zu bringen. Und manchmal willst du gerade gehen, hörst dir irgendwas an und hast plötzlich eine kleine Idee. Auf einem langen Album wie diesem sind Songs wie der hier und ‚Big Blue‘ quasi Kurzgeschichten – es sind Momente. Ich fand einfach, dass es witzig ist, wenn jemand Sachen sagt wie: ‚Es ist so schwierig, in der Stadt einen reichen Mann zu finden, der mit sich im Reinen ist. Doch ich bin es.‘ Es ist der abgefahrenste Song auf dem Album.“ „Married in a Gold Rush“ (feat. Danielle Haim) „Ich hab den Song ein paar Leuten vorgespielt und einige meinten ‚Oh, ist das dein Country-Song?‘ Und ich schwör, wir haben wirklich alles versucht, dass sich der Song nicht zu sehr nach Country anhört. Wenn du mal die im Kopf entstehenden Bilder bei Begriffen wie ‚Nachtzug‘ und so beiseite wischst, merkst du, dass es nicht darum geht. Die Story steckt darunter.“ „Sympathy“ „Dank der Doppelfußmaschine für die Bass Drum haben wir hier mehr denn je nach Metal geklungen.“ „Sunflower“ (feat. Steve Lacy) „Ich war bisher kritisch, was Vergleiche mit anderen angeht. Aber wenn die Leute sagen, dass sich dieser Song ein bisschen nach Phish anhört, bin ich einverstanden.“ „We Belong Together“ (feat. Danielle Haim) „Hier kommen eigentlich zwei unterschiedliche Songs zusammen, wie das bei Vampire Weekend oft der Fall ist. Wir hatten dieses alte Demo, das mit programmierten Drums und Rostam an der zwölfsaitigen Gitarre anfing. Ich wollte schon immer einen Song machen, der unglaublich simpel ist und einfach Sachen aufzählt, die zusammenpassen. Also hab ich mich ans Klavier gesetzt und angefangen: ‚Wir passen zusammen wie Töpfe und Pfannen, Surfen und Sand, Flaschen und Dosen.‘ Und dann haben wir das Ganze gemixt. Es ist wahrscheinlich der erbaulichste Vampire Weekend-Song.“

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