Ein gutes Konzeptalbum lebt von einer stringenten programmatischen Linie, die Platz für Vielfalt lässt: Genau das trifft auf „Paradise Lost“ zu. Fantasievoll und neugierig erkunden Anna Prohaska und Julius Drake kompositorische Auseinandersetzungen mit der Vertreibung aus dem Paradies aus vier Jahrhunderten: Von Purcell über Brahms und Fauré, Britten und Bernstein bis hin zu Reimann intonieren die koloraturreiche Sängerin und ihr kongenialer Begleiter am Klavier diverse Spielarten der Versuchung mit bewegender musikalischer Intelligenz und Erzählkunst.