Vivaldi: The Four Seasons

Vivaldi: The Four Seasons

Es gibt wohl wenige Werke aus der Klassik, die häufiger aufgenommen wurden als „The Four Seasons“. Vor allem der einleitende 1. Satz emanzipierte sich dabei vom eigentlichen Konzert und besitzt bis heute einen Bekanntheitsgrad, der eher mit dem eines Popsongs vergleichbar ist. Kann man einem solchen musikalischen Meilenstein überhaupt noch etwas Neues hinzufügen? Nigel Kennedys Aufnahme aus dem Jahr 1989 beweist eindrucksvoll: Man kann! Der Brite, der aufgrund seiner eigenwilligen Haarpracht bisweilen als Klassik-Punk galt, spielte die altbekannte Melodie erheblich schneller ein, als das Publikum das gewohnt war. Es waren aber nicht nur das Image und die Geschwindigkeit, mit der Kennedy überzeugte: Sein Spiel, auch am Jazz geschult, erlaubte sich ausdrucksstarke Extravaganzen. Kennedys Genialität bestand darin, die Grenzen von Klassischer Musik so weit zu verschieben, dass eine neue, jüngere Zielgruppe begeistert war, aber auch das Establishment anerkennend nickte. Bei diesem Karriere-Kickstart steht das English Chamber Orchestra Kennedy in Sachen Energie und Kühnheit in nichts nach – eine Aufnahme, die Musiker:innen noch heute beeinflusst.

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