Brahms, Nielsen, Bach

Brahms, Nielsen, Bach

Mit Fug und Recht gelten Aufführungen des Maestros Herbert Blomstedt als Ereignis: Welche Jugendlichkeit, welchen Esprit der weit über 90-jährige Dirigent einer Darbietung einhaucht, scheint nicht von dieser Welt. Die vorliegende Liveaaufnahme stellt zwei kontrastreiche Werke gegenüber: Johannes Brahms’ ultraromantisches Violinkonzert und Carl Nielsens gequälte, modernistische Sinfonie Nr. 5. In Ersteres (eines der berühmtesten Werke von Brahms) bringt Solist Leonidas Kavakos gleichermaßen Virtuosität, Leidenschaft und Sanftheit ein. Er schwelgt in der osteuropäischen Seele des abschließenden Allegro giocoso, indem er die mitreißenden Rhythmen betont und tief in die ausgelassenen, verspielten Doppelgriffe eintaucht. Die bewegenden Schlussakkorde des Konzerts lassen die spärlichen Texturen des Anfangs von Carl Nielsens Sinfonie Nr. 5 nur noch karger erscheinen. Es ist ein Werk, das umherirrt, sucht, nachdenkt, bevor es in einen spannungsgeladenen Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Orchester und Pauke, ausbricht. Es ist einer der markantesten und brutalsten Momente in Nielsens gesamter Musik und wird hier von Blomstedt, einem Veteranen dieses Werks, brillant zum Leben erweckt. Mit Johann Sebastian Bachs Sarabande und Double aus der „Partita Nr. 1“ rundet Kavakos den überwältigenden Abend ab.

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