age/sex/location

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Als Ari Lennox 2019 ihr Debütalbum „Shea Butter Baby“ veröffentlichte, war sie eine junge Frau, die sich mit Liebe und Liebeskummer auseinandersetzte und versuchte, ihren Selbstwert jenseits von Sex zu definieren. Auf ihrem zweiten Album lässt Lennox die romantischen Zweifel und die Frustration darüber, dass sie nicht die Liebe bekommt, die sie verdient, hinter sich und präsentiert eine Sammlung sinnlicher und selbstbewusster Songs. „Ich war wie immer hoffnungslos romantisch und habe mich in ganz schreckliche Menschen verknallt, die ich aus irgendeinem Grund total romantisch fand, und ich muss feststellen: Ich liebe die Idee der Liebe“, sagt Lennox im Gespräch mit Nadeska von Apple Music Radio. „Manchmal fühlt sie sich unausweichlich, ungesund oder flüchtig an. Es geht dann nur darum, mich durch dieses Dating-Leben zu manövrieren, das so anstrengend sein kann.“ Lennox beschreibt „age/sex/location“ als eine „Übergangsphase vor meiner aktuellen ‚eat, pray, love‘-Reise“ und spielt damit auf Online-Dating- und AOL-Chatrooms an, in denen ihre Dating-Abenteuer begannen. Der Eröffnungstrack „POF“, benannt nach der Dating-Website Plenty of Fish, thematisiert Lennox’ Frustration über den Mangel an guten Männern in ihrem Leben. Doch obwohl ihre Beziehungen nicht immer gut verlaufen sind, wünscht sie sich dennoch noch eine Partnerschaft. Zu bluesigen Bässen und sanfter Percussion sehnt sich Lennox nach Liebe, macht aber gleichzeitig deutlich, dass sie weiß, was sie nicht will. „Young Black woman approachin’ 30 with no lover in my bed/Cannot settle, I got standards“, singt sie („Junge Schwarze Frau um die 30 ohne Lover im Bett / Kann mich nicht anpassen, ich habe meine Standards“). Nicht in jedem der zwölf Tracks Projekts geht es um das Abstecken von Grenzen und Liebeskummer: Die besten Momente sind die, in denen Lennox in die Details ihrer Sinnlichkeit abtaucht. In dem verführerischen und hypnotischen „Hoodie“ verknallt sich Lennox lüstern in einen potenziellen Liebhaber, während sie versucht, ihm an die Wäsche zu gehen. Auch in Tracks wie „Pressure“, „Stop By“ und dem von Chlöe Bailey geschriebenen „Leak It“ bringt sie ihre Leidenschaft und ihr Verlangen zum Ausdruck. Weitere Gäste auf dem Album sind Summer Walker, die ihre samtigen Vocals in dem an Erykah Badu erinnernden Schlussstück „Queen Space“ beisteuert, und Lucky Daye, der sein Bestes gibt, um sich an Lennox in dem koketten Duett-Song „Boy Bye“ ranzumachen. Der Song ist wie ein Katz-und-Mausspiel mit Dayes charmanten Sprüchen und seinen spielerischen Ansagen. Lennox, die zwar abweisend ist, aber insgeheim auch auf ihn steht, antwortet mit frechen Einzeilern und singt: „Those lines belong in 1995/Just like them funky Nikes“ („Diese Sprüche gehören ins Jahr 1995, genau wie diese bunten Nikes“). „Ich liebe Menschen, die spielen“, sagt Lennox über den Song. „Das heißt nicht, dass sie mit meinen Gefühlen spielen, aber wir albern herum. Solange deine Aktionen oder deine Energie zeigen, dass du ein zuverlässiger, netter Mensch bist. Bei mir und Lucky war es einfach völlig natürlich und selbstverständlich. Wir lieben beide Soul. Es fühlte sich an, als seien wir ein Paar.“ „age/sex/location“ zeigt, wie Lennox Geschichten erzählt: Das Album beginnt mit ihrer Suche nach Authentizität bei ihren Partnern und endet damit, negative Einflüsse loszuwerden („Blocking You“) und Grenzen zu setzen, während sie ihren Selbstwert beschwört („Queen Space“). Verglichen mit ihrem Debüt „Shea Butter Baby“ ist die Entwicklung offensichtlich: Wo sie noch auf Gegenliebe von ihrem Liebhaber hoffte, fordert sie diese jetzt ein, mit dem Versprechen, die Beziehung zu beenden, wenn sie sie nicht bekommt.

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