A.S.S.N. 2

A.S.S.N. 2

Deutschrap 2020 ist ja eher so blingbling und glitzerglitzer. Man trägt Patek Philippe und Gucci, verdient sich dusselig am Streaming-Money und genießt das gute Leben. Alle? Nicht ganz. Der aus dem Wedding stammende Davut Altundal ist da eine Ausnahme, Freundinnen und Freunden einer härteren Rap-Gangart als AK AUSSERKONTROLLE bekannt. Unter diesem Namen hat der Berliner, der keinen Hehl aus seiner kriminellen Vergangenheit macht, bereits eine Handvoll Alben veröffentlicht. Das beliebteste und vielleicht beste: „A.S.S.N.“, die Abkürzung für „Auf Staat sein Nacken“. Das Album stach schon damals aus der Masse der Hip-Hop-Veröffentlichungen hervor, weil AK darauf so unverfroren über einen Lebensstil rappte, den die meisten Deutschen mittlerweile aus Serien wie „4 Blocks“ kennen. Was damals aber ebenfalls dafür sorgte, dass AK sich eine stabile Fanbase erarbeitete, war sein Charisma und seine sehr raue, unbehauene Stimme. Allerdings ist Davut Altundal – und das zeigt der direkte Nachfolger von „A.S.S.N.“ besser als alle bisherigen AK-Alben – weit mehr als ein unbearbeitetes Juwel. Schon in seinen ersten Interviews hatte der stets maskierte Rapper damals geäußert, dass er musikalisch durchaus ambitioniert sei und auch keine Angst vor Melodien habe. Auf seinem neuen Album setzt er sehr konsequent auf eine Melange aus harter Gangart und weichen Tönen und mischt diese mit Tradition und mutigen Experimenten. Bemerkenswert zum Beispiel: „Das ist für die Diebe“, basierend auf „Für Elise“ von – ja, genau – Beethoven. Nicht minder beeindruckend: das imposant rollende „Hood“ mit Shindy als Gast oder natürlich „In meinem Benz“ mit Bonez MC, der bislang wohl größte Hit des Weddingers. Fazit? Wer die Straße liebt und gleichzeitig Experimenten gegenüber nicht abgeneigt ist, der ist bei AK AUSSERKONTROLLE exakt richtig.

Wähle ein Land oder eine Region aus

Afrika, Naher Osten und Indien

Asien/Pazifik

Europa

Lateinamerika und Karibik

USA und Kanada